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Resident Evil: Apocalypse
<Last Update: 27.09.2004>
 
Resident Evil: Apocalypse
Resident Evil: Apocalypse
USA/D 2004
Regie: Alexander Witt
Drehbuch: Paul Anderson
Darsteller: Milla Jovovich, Sienna Guillory, Oded Fehr, Thomas Kretschmann u.a.

Länge: 94 min.
Altersfreigabe: ?


Raccoon City wird von der Zombieseuche überrannt und daraufhin vom Megakonzern Umbrella hermetisch abgeriegelt. Die wenigen Überlebenden versuchen aus der Stadt  zu entkommen...

Ralf:
Nach dem 2002er Erfolg des kruden, aber unterhaltsamen Zombieschrotts Resident Evil folgt jetzt die Fortsetzung, die abgewandelt den dritten Teil der Videospielreihe, Nemesis, thematisiert.
Der Film setzt genau am Ende des Vorläufers an und bietet nur noch Schnuckelbrettchen Milla Jovovich als bereits bekannten Charakter. Erstmals tauchen aber auch explizit Figuren aus den Spielen auf, u.a. Game Face Sienna Guillory als Jill Valentine, die jedoch stets im Schatten von Jovovich's Alice steht, und der unkaputtbare Supermutant Nemesis als Mischung aus Jason und dem Terminator, der die spärliche Vielfalt der Widersacher aus Zombies, untoten Hunde und Hunter/Licker erweitert. 
Von Horror ist aber noch weniger in diesem Film zu spüren als im Prequel - alle "Schocks" sind vorhersagbar -, vielmehr wird auf Ballereien und Prügeleien gesetzt. Jedoch ist die Action durch haarsträubend hektische Schnitte und eine wackelnde Kamera völlig unansehnlich und selten nachvollziehbar inszeniert.
Und jetzt geht's richtig los: Die ganze Geschichte und deren Verlauf ist ein moderiger Flickenteppich aus unzusammenhängenden Einzelszenen mit riesigen Logiklöchern, platten "Überraschungen" und geklauten Ideen (z.B. aus Dawn of the Dead). 
Die Darsteller machen ihre Sache zwar akzeptabel, auch wenn sich die Anweisungen des Regie-Newcomers Alexander Witt scheinbar auf "Grimmig kucken!" beschränkten. Dazu gibt es wie im ersten Teil einen "Quotenneger", der meistens leidlich komische Sprüche reißt; die "GTA"-Ausnahme bestätigt die Regel. 
Leider (oder gottseidank?) ist die deutsche Synchronisation unsagbar dilettantisch geraten und lässt einem zusammen mit den hirnrissigen Dialogen ("Sie werden eine Atombombe zünden!" - "Das bedeutet?!") die Tränen in die Augen schießen - vor lachen und weinen!
Immerhin sind die Spezialeffekte ganz brauchbar, auch wenn die Auftritte der CGI-Monster recht spärlich geraten sind. Dafür hat der Film generell ein sichtbar größeres Budget als der erste Teil, was man an Zombie-Massenaufläufen - oft mies durch einen Shutter-Effekt verunstaltet - und nett hergerichteten Katastrophensets sieht. Gegen Ende war dann scheinbar noch zu viel Geld übrig, weswegen man eine Hubschrauberszene realisierte, die gewohnt überflüssig ist.
Wo gerade das Ende angesprochen wurde: Dieses zögert sich ewig hin, die Dramatik liegt längst am Boden (u.a. nach einem Mortal Kombat'schen Endkampf :-), aber es geht weiter und weiter, um schließlich Milla Jovovich auch mal ganz nackig zeigen zu können (eine Computeranimation ihres Körpers auf einem Monitor hat übrigens größere sekundäre Geschlechtsmerkmale...).
Alles in allem ist Resident Evil: Apocalypse ein qualitativ weit unterdurchschnittlicher Film, der manchmal sogar derart ärgerlich ist, dass selbst aus dem Trash-Blickwinkel die Lacher ausbleiben oder einem vor Erstaunen/Entsetzen im Hals steckenbleiben. Trotzdem: Selten konnte man einen "großen" Film weniger ernst nehmen (vgl. Van Helsing)!

2/5

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