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Der Herr der Ringe: Die
Rückkehr des Königs
The Lord of the Rings: The Return of the
King
NZ/USA 2003
Regie: Peter Jackson
Drehbuch: Frances Walsh, Peter
Jackson u.a.
Darsteller: Elijah Wood, Ian McKellen,
Viggo Mortensen, Liv Tyler, Sean Astin, Orlando Bloom u.a.
Länge: 208 min.
Altersfreigabe: ?
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Frodo und Sam setzen ihre Mission
gen Mordor fort, während der Rest der Gefährten sich Saurons
Armeen erwehren muss...
Ralf:
Und so endet es... Genau zwei Jahre nach
dem phänomenalen ersten
Teil und ein Jahr nach dem ebenso beeindruckenden zweiten
Teil ist die definitive Fantasy-Trilogie jetzt komplett (wenn nicht
sogar allgemein die Filmtrilogie)!
Nachdem sich die Matrix-Reihe spätestens
mit Revolutions
als überhypter Blender erwiesen hat, schafft es "the real hobbit"
Peter Jackson, das enorme Niveau zu halten und erschaft so ein drittes
Meisterwerk aus Mittelerde.
Die Rückkehr des Königs
ist der längste Teil der Saga, da noch die Begegnung mit der Riesenspinne
Kankra nachgeholt werden musste. Trotzdem merkt man, dass Jackson ziemlich
radikal kürzen musste: Saruman wurde komplett herausgeschnitten und
an einigen Stellen merkt man deutlich, dass Zwischenszenen fehlen - dadurch
wird der Film aber keinesfalls unverständlich. Generell lässt
sich wohl sagen, dass die "special extended" DVD-Versionen aller Teile
die "richtigen" Filme sind. Und ohne Kenntnisse der Prequels hat der Tolkien-unkundige
Zuschauer wie schon in Two Towers große Mühe, die Handlung
zu verfolgen. Für den Kenner gibt es dafür wieder viele Details
zu entdecken.
Das letzte Kapitel des Fantasy-Epos ist
das düsterste Kapitel, in dem sich die Geschehnisse überschlagen.
Somit bleibt weniger Zeit für elegische Landschaftsaufnahmen, denn
es müssen Schlachten geschlagen werden. War das Gefecht um Helms Klamm
im Vorläufer schon die bis dato beeindruckenste Massenszene in einem
Realfilm, vermag die große Schlacht um Minas Tirith alles in den
Schatten zu stellen. Nicht nur, dass die erwähnte Feste höchst
beeindruckend ist, die Kämpfe selber sind unfassbar bildgewaltig!
Der Zuschauer wird von den Kämpfermassen mitgerissen, von den nochmals
besser gewordenen (!) Spezialeffekten in ungläubiges Staunen versetzt
und fragt sich schließlich, wie das alles noch in Zukunft von anderen
Filmen überboten werden kann - es geht wohl nicht...
Gollum hat erneut faszinierende Einzelszenen,
die Kampfansprachen der Helden gehen unter die Haut, Kankra erzeugt Arachnophobie,
die Musik ist gänsehauttreibend wie eh und je. Wahnsinn!
Natürlich kann man auch kritisieren:
Vergessene digitale Pfeile o.ä. - etwas, was man eh nur bemerkt, wenn
man explizit darauf achtet - sind dabei aber zu vernachlässigen. Abgesehen
von den eingangs erwähnten Kürzungen sind wieder einige Nahaufnahmen
in Kämpfen zu hektisch gefilmt und ein paar der emotionalen Szenen
sind diesmal nicht so trittsicher wie in den Vorgängern und drohen
ins Kitschige zu kippen. Der größte Kritikpunkt ist jedoch das
recht ausführliche Ende, das nicht etwa zu lang ist, sondern schlicht
unglücklich inszeniert: Es besteht aus mehreren Einzelszenen, die
aber dem erschöpften Publikum stur nacheinander mit Ab- und Aufblendungen
präsentiert werden. Hätte eleganter gelöst werden können.
Ansonsten kann man nur wiederholen, dass
Die
Rückkehr des Königs wie schon die beiden vorhergehenden Teileein
audiovisuell und emotional überragendes Filmepos ist! Die Trilogie
ist schlicht ein Meilenstein der Kinogeschichte, wird dem Buch absolut
gerecht und besteht aus weit mehr als nur Spezialeffekten. Es lebe Peter
Jackson!
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5/5 |
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Ralfs Impressions:
Wie in den beiden Jahren zuvor konnten
wir den letzten Teil der Trilogie am ersten Donnerstag zur Primetime im
US-Original genießen - Hattrick! Nach endloser Werbung ging es endlich
los, aber bevor die erste Szene über die Leinwand flimmern konnte,
riss erst einmal der Film und die Lichter erleuchteten wieder den Saal.
Als es dann nach zehn Minuten weiterging,
kam schon der erste Applaus des "Fanblocks". Das würde eine Festival-artige
Vorstellung werden...
Und tatsächlich: bei jeder besonderen
Einzelaktion eines der Helden gab es Geklatsche und Gejohle, die Stimmung
war grandios!
Gemurre und Pfiffe kamen auf, als es dann
leider eine holprige Pause nach ca. 80 Minuten gab. Das grenzt bei LotR
an
Frevelei und war in den Jahren zuvor nicht so. Nach über 20 min war
der Vorhang noch nicht mal ganz offen, als die ersten Bilder losflackerten.
Bald war man aber wieder von der enormen
Atmosphäre des Films gefangen und es begann die Schlacht um Minas
Tirith!
Wenn man in Zukunft in einem Filmlexikon
unter "Schlacht, Massen-" nachschlagen sollte, wird dort ein Verweis auf
Die
Rückkehr des Königs stehen. Unfassbar eindrucksvoll, was
da zu sehen war! Nach dem Ende des recht unblutigen Gemetzels war ich erschöpft,
verkrampft, verschwitzt! Keine Ahnung, bei welchem Film ich zuletzt so
mitgerissen wurde... (Die Zwei Türme natürlich :-)
Legendär auch die Publikumsreaktion,
als sich Éowyn den Helm vom Kopf reisst, um dem Herrn der Nazgûl
den Garaus zu machen: Ihr Satz, bevor sie das Schwert in den Kopf des Ringgeists
stößt, ging unter in dem Gejubel der weiblichen Zuschauer.
Ganz lustig war auch der amüsierte
Applaus für den langen Blick zwischen Frodo und Sam nach ihrer Rettung
vom Schicksalsberg.
Die langgezogene Abschiedsszene warf in
mir dann die wehmütige Frage auf, was ich denn jetzt in einem Jahr
machen soll... |
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