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HdR: Die Rückkehr des Königs
<Last Update: 22.12.2003>
 
Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
The Lord of the Rings: The Return of the King
NZ/USA 2003
Regie: Peter Jackson
Drehbuch: Frances Walsh, Peter Jackson u.a.
Darsteller: Elijah Wood, Ian McKellen, Viggo Mortensen, Liv Tyler, Sean Astin, Orlando Bloom u.a.

Länge: 208 min.
Altersfreigabe: ?


Frodo und Sam setzen ihre Mission gen Mordor fort, während der Rest der Gefährten sich Saurons Armeen erwehren muss...

Ralf:
Und so endet es... Genau zwei Jahre nach dem phänomenalen ersten Teil und ein Jahr nach dem ebenso beeindruckenden zweiten Teil ist die definitive Fantasy-Trilogie jetzt komplett (wenn nicht sogar allgemein die Filmtrilogie)!
Nachdem sich die Matrix-Reihe spätestens mit Revolutions als überhypter Blender erwiesen hat, schafft es "the real hobbit" Peter Jackson, das enorme Niveau zu halten und erschaft so ein drittes Meisterwerk aus Mittelerde.
Die Rückkehr des Königs ist der längste Teil der Saga, da noch die Begegnung mit der Riesenspinne Kankra nachgeholt werden musste. Trotzdem merkt man, dass Jackson ziemlich radikal kürzen musste: Saruman wurde komplett herausgeschnitten und an einigen Stellen merkt man deutlich, dass Zwischenszenen fehlen - dadurch wird der Film aber keinesfalls unverständlich. Generell lässt sich wohl sagen, dass die "special extended" DVD-Versionen aller Teile die "richtigen" Filme sind. Und ohne Kenntnisse der Prequels hat der Tolkien-unkundige Zuschauer wie schon in Two Towers große Mühe, die Handlung zu verfolgen. Für den Kenner gibt es dafür wieder viele Details zu entdecken.
Das letzte Kapitel des Fantasy-Epos ist das düsterste Kapitel, in dem sich die Geschehnisse überschlagen. Somit bleibt weniger Zeit für elegische Landschaftsaufnahmen, denn es müssen Schlachten geschlagen werden. War das Gefecht um Helms Klamm im Vorläufer schon die bis dato beeindruckenste Massenszene in einem Realfilm, vermag die große Schlacht um Minas Tirith alles in den Schatten zu stellen. Nicht nur, dass die erwähnte Feste höchst beeindruckend ist, die Kämpfe selber sind unfassbar bildgewaltig! Der Zuschauer wird von den Kämpfermassen mitgerissen, von den nochmals besser gewordenen (!) Spezialeffekten in ungläubiges Staunen versetzt und fragt sich schließlich, wie das alles noch in Zukunft von anderen Filmen überboten werden kann - es geht wohl nicht...
Gollum hat erneut faszinierende Einzelszenen, die Kampfansprachen der Helden gehen unter die Haut, Kankra erzeugt Arachnophobie, die Musik ist gänsehauttreibend wie eh und je. Wahnsinn!
Natürlich kann man auch kritisieren: Vergessene digitale Pfeile o.ä. - etwas, was man eh nur bemerkt, wenn man explizit darauf achtet - sind dabei aber zu vernachlässigen. Abgesehen von den eingangs erwähnten Kürzungen sind wieder einige Nahaufnahmen in Kämpfen zu hektisch gefilmt und ein paar der emotionalen Szenen sind diesmal nicht so trittsicher wie in den Vorgängern und drohen ins Kitschige zu kippen. Der größte Kritikpunkt ist jedoch das recht ausführliche Ende, das nicht etwa zu lang ist, sondern schlicht unglücklich inszeniert: Es besteht aus mehreren Einzelszenen, die aber dem erschöpften Publikum stur nacheinander mit Ab- und Aufblendungen präsentiert werden. Hätte eleganter gelöst werden können.
Ansonsten kann man nur wiederholen, dass Die Rückkehr des Königs wie schon die beiden vorhergehenden Teileein audiovisuell und emotional überragendes Filmepos ist! Die Trilogie ist schlicht ein Meilenstein der Kinogeschichte, wird dem Buch absolut gerecht und besteht aus weit mehr als nur Spezialeffekten. Es lebe Peter Jackson!
 

5/5


Ralfs Impressions:
Wie in den beiden Jahren zuvor konnten wir den letzten Teil der Trilogie am ersten Donnerstag zur Primetime im US-Original genießen - Hattrick! Nach endloser Werbung ging es endlich los, aber bevor die erste Szene über die Leinwand flimmern konnte, riss erst einmal der Film und die Lichter erleuchteten wieder den Saal.
Als es dann nach zehn Minuten weiterging, kam schon der erste Applaus des "Fanblocks". Das würde eine Festival-artige Vorstellung werden...
Und tatsächlich: bei jeder besonderen Einzelaktion eines der Helden gab es Geklatsche und Gejohle, die Stimmung war grandios!
Gemurre und Pfiffe kamen auf, als es dann leider eine holprige Pause nach ca. 80 Minuten gab. Das grenzt bei LotR an Frevelei und war in den Jahren zuvor nicht so. Nach über 20 min war der Vorhang noch nicht mal ganz offen, als die ersten Bilder losflackerten. 
Bald war man aber wieder von der enormen Atmosphäre des Films gefangen und es begann die Schlacht um Minas Tirith! 
Wenn man in Zukunft in einem Filmlexikon unter "Schlacht, Massen-" nachschlagen sollte, wird dort ein Verweis auf Die Rückkehr des Königs stehen. Unfassbar eindrucksvoll, was da zu sehen war! Nach dem Ende des recht unblutigen Gemetzels war ich erschöpft, verkrampft, verschwitzt! Keine Ahnung, bei welchem Film ich zuletzt so mitgerissen wurde... (Die Zwei Türme natürlich :-)
Legendär auch die Publikumsreaktion, als sich Éowyn den Helm vom Kopf reisst, um dem Herrn der Nazgûl den Garaus zu machen: Ihr Satz, bevor sie das Schwert in den Kopf des Ringgeists stößt, ging unter in dem Gejubel der weiblichen Zuschauer.
Ganz lustig war auch der amüsierte Applaus für den langen Blick zwischen Frodo und Sam nach ihrer Rettung vom Schicksalsberg. 
Die langgezogene Abschiedsszene warf in mir dann die wehmütige Frage auf, was ich denn jetzt in einem Jahr machen soll... 

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