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Spider-Man hadert mit sich
und der Liebe, während ein wahnsinniger Wissenschaftler die Stadt
bedroht...
Ralf:
Kurz nach dem umstrittenen Punisher
läuft die Fortsetzung des 2002er Hits Spider-Man
an. Letzterer kann als einer der gelungensten weil vielschichtigsten Superheldenfilme
der aktuellen Marvel-Welle angesehen werden, und Spider-Man 2 macht
genau dort weiter.
Da die Hauptcharaktere bekannt sind, fallen
zeitraubende Einführungsszenen weg - statt "Ich entdecke meine Superkräfte"
gibt es eben den Heldenalltag.
Die Geschichte ähnelt der das Vorgängers,
was aber nicht störend ist, da neben dem Kampf gegen den Schurken
vor allem Peter Parkers innerer Kampf mit sich und um die Liebe zu "M.J."
in den Mittelpunkt gestellt wird. Wer mit diesem ureigensten Bestandteil
des Superheldengenres wenig anfangen kann und nur Non-Stop-Action sehen
will, wird diesen Film wie wohl schon das Prequel phasenweise langweilig
finden; jedoch sind diesmal die zwischenmenschlichen Szenen besser gelungen.
Einzige Ausnahme: Tante Mays ausführliche, patriotische Ansprache,
die unfreiwillig komisch und nervig ist. Dazu hängen wirklich an beinahe
jedem Haus US-Flaggen...
Als Gegenspieler der Spinne fungiert diesmal
Doctor Octopus, der vielleicht nicht ganz die psychologische Tiefe des
Dafoe'schen Grünen Kobolds erreicht, aber immer noch ein mehrschichtiger,
von Alfred Molina charismatisch dargestellter Antagonist ist. Auch der
Rest der Riege gibt sich keine Blöße.
Großer Knackpunkt des ersten Teils
waren die Spezialeffekte, die zum Glück aber deutlich verbessert wurden,
auch wenn es immer noch einige qualitative CGI-Ausrutscher gibt.
Dafür sind die Actionszenen insgesamt
hervorragend und sehr packend inszeniert (U-Bahn, Hochhaus...); das solide
Finale kann dann aber das bereits Gesehene nicht mehr übertrumpfen.
Ansonsten gibt es wieder diverse Anspielungen
auf die Comics, manchmal etwas zu albernen Slapstick-Humor und einige kleine,
toll in Szene gesetzte Passagen.
Spider-Man 2 bügelt beinahe
alle Kritikpunkte des Vorgängers aus, macht selbst wenig Fehler und
verdient damit als menschlich-"realistischster" Superheldenfilm die Höchstwertung. |
5/5
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BF Inc. (Staff
Comment, 22.07.04):
Also 5/5 ist jawohl eindeutig übertrieben
für Spider-Man 2! ;)
@ "vielschichtiger Antagonist": es war
der Chip, mann, der Chip! Der arme Typ konnte doch gar nichts dafür...
und wie er sich am Ende geopfert hat, wie innovativ! Wie erfrischend neu!
... wie langweilig... OUH! Der Film war eine (was ich frei heraus zugebe)
exzellente Ausführung einer guten Story - aber er bot keine Innovationen,
Überraschungen, das gewisse Etwas eben, das einen Film zu einem "Fünfer"
macht. 4/5! Nicht mehr, nicht weniger. Punkt. :P (4/5) |
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