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Hulk
Hulk
USA 2003
Regie: Ang Lee
Drehbuch: James Schamus, John Turman,
Michael France
Darsteller: Eric Bana, Jennifer
Connelly, Sam Elliott, Nick Nolte u.a.
Länge: 138 min.
Altersfreigabe: ?
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Durch Laborunfall verwandelt
sich junger Wissenschaftler unter Wut in grünen Riesen...
Ralf:
Und wieder eine Marvel-Verfilmung – kaum
ist eine aus den Kinosälen verschwunden (X-Men
2), stehen bereits neue Mutanten an. Diesmal ist es der Hulk, einer
der bekanntesten Charaktere, der auch schon in einer eigenen TV-Serie herumdemolierte.
Die Hintergrundgeschichte wurde recht
deutlich modifiziert, ermöglicht aber so eine absolut geniale Introsequenz.
Hier wird klar, dass Hulk der definitive verfilmte Comic ist: Was
hier an Schnitten, Über-/Einblendungen und vor allem Splitscreens
aufgefahren wird, ist sicher nicht immer ganz übersichtlich, aber
künstlerisch sehr gelungen und für einen Film dieser Größe
auch innovativ.
Der Zuschauer, der nur pure Action erwartet,
muss sich dann aber erst einmal gedulden, denn es braucht fast eine Stunde,
bis sich Bruce Banner das erste Mal in den Hulk verwandelt. Vielmehr versucht
der vielfältig begabte Regisseur Ang Lee auch seine Charaktere und
deren persönliche Probleme (besonders die zwischen Vater und Sohn/Tochter)
in den Mittelpunkt zu rücken. Sicher muss man jetzt keine analytischen
Psychogramme befürchten, aber tiefergehend als in den meist platten
Action- und Spezialeffektfilmen der letzten Zeit ist es dann erfreulicherweise
doch.
Apropos SFX: Der Hulk selbst ist größtenteils
sehr gelungen, auch wenn er immer etwas plastik- bzw. gummihaft wirkt (aber
wer so weit springen kann...). An Gollum aus The
Two Towers kann er nicht heranreichen, was aber auch daran liegen
mag, dass Hulk nur herumgrunzt. Auch alles übrige ist Hollywood-typisch
visuell auf höchstem Niveau – bis auf drei Mutantenhunde...
Eigentlicher Höhepunkt des Films
ist Hulks Flucht aus einem Militärstützpunkt, die mit wahnwitzigen
Actionszenen und Kämpfen gegen Panzer, Hubschrauber und Jagdflugzeuge
aufwartet – und sterben tut kein einziger! Vorwärts, "wütender
Mann"! ;-)
Leider hat der Film einen großen
Makel: Den ebenfalls genetisch veränderten "Mad Daddy Banner". Den
ganzen Film über merkt man, dass der leicht durchgeknallte Nick Nolte
als scheinbar obligatorischer Endfight-Gegner aufgebaut wird. Als er sich
dann auch noch eben mal ziemlich abgefahrene Mutantenkräfte zulegt
und schließlich als metaphysisches Energiewesen Hulks Kraft absorbieren
möchte, ist das zwar sehr unerwartet und damit eigentlich gut, aber
insgesamt doch einfach zu viel des guten!
Das können selbst all die wunderschönen
Bilder, surrealen Momente und Tiger
& Dragon-Reminiszenzen nicht mehr ausgleichen.
Trotzdem: genialer Spaß und zum
Glück auch noch etwas neben der Hollywood-Spur. |
4/5
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