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Hulk
<Last Update: 22.09.2004>
 
Hulk
Hulk
USA 2003
Regie: Ang Lee
Drehbuch: James Schamus, John Turman, Michael France
Darsteller: Eric Bana, Jennifer Connelly, Sam Elliott, Nick Nolte u.a.

Länge: 138 min.
Altersfreigabe: ?


Durch Laborunfall verwandelt sich junger Wissenschaftler unter Wut in  grünen Riesen...

Ralf:
Und wieder eine Marvel-Verfilmung – kaum ist eine aus den Kinosälen verschwunden (X-Men 2), stehen bereits neue Mutanten an. Diesmal ist es der Hulk, einer der bekanntesten Charaktere, der auch schon in einer eigenen TV-Serie herumdemolierte.
Die Hintergrundgeschichte wurde recht deutlich modifiziert, ermöglicht aber so eine absolut geniale Introsequenz. Hier wird klar, dass Hulk der definitive verfilmte Comic ist: Was hier an Schnitten, Über-/Einblendungen und vor allem Splitscreens aufgefahren wird, ist sicher nicht immer ganz übersichtlich, aber künstlerisch sehr gelungen und für einen Film dieser Größe auch innovativ.
Der Zuschauer, der nur pure Action erwartet, muss sich dann aber erst einmal gedulden, denn es braucht fast eine Stunde, bis sich Bruce Banner das erste Mal in den Hulk verwandelt. Vielmehr versucht der vielfältig begabte Regisseur Ang Lee auch seine Charaktere und deren persönliche Probleme (besonders die zwischen Vater und Sohn/Tochter) in den Mittelpunkt zu rücken. Sicher muss man jetzt keine analytischen Psychogramme befürchten, aber tiefergehend als in den meist platten Action- und Spezialeffektfilmen der letzten Zeit ist es dann erfreulicherweise doch.
Apropos SFX: Der Hulk selbst ist größtenteils sehr gelungen, auch wenn er immer etwas plastik- bzw. gummihaft wirkt (aber wer so weit springen kann...). An Gollum aus The Two Towers kann er nicht heranreichen, was aber auch daran liegen mag, dass Hulk nur herumgrunzt. Auch alles übrige ist Hollywood-typisch visuell auf höchstem Niveau – bis auf drei Mutantenhunde... 
Eigentlicher Höhepunkt des Films ist Hulks Flucht aus einem Militärstützpunkt, die mit wahnwitzigen Actionszenen und Kämpfen gegen Panzer, Hubschrauber und Jagdflugzeuge aufwartet – und sterben tut kein einziger! Vorwärts, "wütender Mann"! ;-)
Leider hat der Film einen großen Makel: Den ebenfalls genetisch veränderten "Mad Daddy Banner". Den ganzen Film über merkt man, dass der leicht durchgeknallte Nick Nolte als scheinbar obligatorischer Endfight-Gegner aufgebaut wird. Als er sich dann auch noch eben mal ziemlich abgefahrene Mutantenkräfte zulegt und schließlich als metaphysisches Energiewesen Hulks Kraft absorbieren möchte, ist das zwar sehr unerwartet und damit eigentlich gut, aber insgesamt doch einfach zu viel des guten!
Das können selbst all die wunderschönen Bilder, surrealen Momente und Tiger & Dragon-Reminiszenzen nicht mehr ausgleichen. 
Trotzdem: genialer Spaß und zum Glück auch noch etwas neben der Hollywood-Spur.

4/5

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