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Ein geheimnisvolles Mädchen
fällt einem Jungen vor die Füße, hinter dem die Regierung,
die Armee und Luftpiraten her sind...
Ralf:
Gut Ding will Weile haben, möchte
man sagen. Nachdem Miyazakis Animationsfilme seit Prinzessin Mononoke
zunehmend mehr Aufmerksamkeit zuteil wird, kam jetzt quasi zum 20jährigen
Jubiläum sogar Das Schloss im Himmel, auch bekannt als Laputa,
in unsere Kinos.
Die Geschichte spielt in einem Steampunk-geprägten
England, was zu allerlei Auftritten wunderlicher Dampfmaschinen und Luftschiffe
führt, bis es dann später auf die überirdische Insel Laputa
geht (die TV-Serie Die Macht des Zaubersteins ist stark vom Schloss
im Himmel inspiriert).
Es dauert nur wenige Minuten, um über
die nach heutigen Verhältnissen eher groben Animationen hinwegzusehen,
und bald darauf ist man erst recht beeindruckt, was vor 20 Jahren an Detailreichtum
ganz ohne Computer erschaffen wurde.
Man erkennt, dass Miyazaki wie vielleicht
der Spieledesigner Shigeru Miyamoto von Nintendo stets die selben Themen
behandelt, aber erstaunlich variiert.
So stehen bereits in seinem ersten Ghibli-Film
Erwachsenwerden, Verantwortungsbewusstsein und generell der Konflikt zwischen
der Natur
und der meist für Kriegszwecke missbrauchten Technik im
Zentrum. Hinzu kommen archetypische Nebencharaktere wie ein bärtiger
Alter oder eine barsche ältere Frau, die unter der harten Schale ein
gutes Herz hat.
Somit führt Miyazaki alle Elemente
seines Kosmos vor, die in seinen späteren Filmen in unterschiedlicher
Ausprägung wieder verwandt werden. Insofern finde ich diesen Film
auch insgesamt "runder" als bspw. Das
wandelnde Schloss, jedoch ist Laputa teils etwas langatmig.
Das ist auch fast der einzige Kritikpunkt, und ich vergebe nur nicht die
volle Punktzahl, weil eben mittlerweile vieles von damals in anderen Filmen
aufgegriffen wurde. Wer keinen Miyazaki-Film kennt oder absoluter Fan ist,
darf natürlich einen Punkt addieren. |
4/5
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