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300
<Last Update: 24.04.2007>
 
300
USA 2007
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: Zack Snyder, Kurt Johnstad, Michael B. Gordon
Darsteller: Gerard Butler, Lena Headey, David Wenham, Dominic West, Rodrigo Santoro u.a.

Länge: 117min.
Altersfreigabe: FSK ab 16


300 Spartiaten verteidigen das antike Griechenland gegen das Millionenheer des Perserkönigs Xerxes.

Ralf:
300 ist wohl einer der wenigen Filme, bei denen meine kurze Inhaltsbeschreibung praktisch die gesamte Handlung enthält. Tatsächlich wird hier nach kurzer Anlaufzeit andauernd gekämpft, nur ein paar Mal kurz unterbrochen von einer eher nebensächlichen Intrigenstory an der spartanischen Heimatfront.
Das auffälligste ist sicher die artifizielle Optik des Actionfilms: Ähnlich wie beim ebenfalls auf einem Comic bzw. einer Graphic Novel von Frank Miller basierenden Sin City wurde überwiegend mit Bluescreen und starken Bildfiltern (hier Brauntöne) gearbeitet. Dazu kommen dann die blutigen Schwertkämpfe, deren optische Inszenierung Maßstäbe setzt. 
Vieles wurde 300 vorgeworfen, während ich aber pro-amerikanische Propaganda absolut nicht wiederfinden konnte, kann man eine Ästhetisierung des Schlachtens schwerlich ignorieren: Die Spartiaten sind halbnackte Recken im Riefenstahl-Look, Ehre und Tod im Kampf wird glorifiziert - aber so waren's halt, die alten Spartaner -, die Kamera schwelgt in Zeitlupen, Speere und Schwerter durchbohren Körper und lassen das (CGI-)Blut spritzen.
Daher muss 300 schlicht als ein aufs Nötigste reduzierter Actionfilm ohne Realismusanspruch betrachtet werden, für weibliches Publikum sicher nur dank der durchtrainierten Männer zu ertragen. 
Nachteilig ist diese Konzentration insofern, als dass sich mit der Zeit trotz hervorragender visueller Umsetzung und guter Musik (insbesonders die Metal-Einlagen) eine gewisse Ermüdung einstellt, denn leider findet in den Scharmützeln nur eine schwache dramaturgische Steigerung statt: Nach wenigen Angriffswellen werden schon die persischen Elitetruppen in die Schlacht geworfen, spätere Kriegstiere überleben nur Sekunden. Und von den entstellten "Monstern" darf man sich leider auch nicht zu viel erhoffen.
Trotzdem macht 300 die meiste Spielzeit einfach Spaß - selbst die Parallelhandlung stört kaum -, denn der Film versucht nie mehr zu sein als schnörkellose State-of-the-Art-Action aus der Antike.

4/5

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