 |
300
USA 2007
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: Zack Snyder, Kurt Johnstad,
Michael B. Gordon
Darsteller: Gerard Butler, Lena
Headey, David Wenham, Dominic West, Rodrigo Santoro u.a.
Länge: 117min.
Altersfreigabe: FSK ab 16
|
|
|
300 Spartiaten verteidigen
das antike Griechenland gegen das Millionenheer des Perserkönigs Xerxes.
Ralf:
300 ist wohl einer der wenigen
Filme, bei denen meine kurze Inhaltsbeschreibung praktisch die gesamte
Handlung enthält. Tatsächlich wird hier nach kurzer Anlaufzeit
andauernd gekämpft, nur ein paar Mal kurz unterbrochen von einer eher
nebensächlichen Intrigenstory an der spartanischen Heimatfront.
Das auffälligste ist sicher die artifizielle
Optik des Actionfilms: Ähnlich wie beim ebenfalls auf einem Comic
bzw. einer Graphic Novel von Frank Miller basierenden Sin
City wurde überwiegend mit Bluescreen und starken Bildfiltern
(hier Brauntöne) gearbeitet. Dazu kommen dann die blutigen Schwertkämpfe,
deren optische Inszenierung Maßstäbe setzt.
Vieles wurde 300 vorgeworfen, während
ich aber pro-amerikanische Propaganda absolut nicht wiederfinden konnte,
kann man eine Ästhetisierung des Schlachtens schwerlich ignorieren:
Die Spartiaten sind halbnackte Recken im Riefenstahl-Look, Ehre und Tod
im Kampf wird glorifiziert - aber so waren's halt, die alten Spartaner
-, die Kamera schwelgt in Zeitlupen, Speere und Schwerter durchbohren Körper
und lassen das (CGI-)Blut spritzen.
Daher muss 300 schlicht als ein
aufs Nötigste reduzierter Actionfilm ohne Realismusanspruch betrachtet
werden, für weibliches Publikum sicher nur dank der durchtrainierten
Männer zu ertragen.
Nachteilig ist diese Konzentration insofern,
als dass sich mit der Zeit trotz hervorragender visueller Umsetzung und
guter Musik (insbesonders die Metal-Einlagen) eine gewisse Ermüdung
einstellt, denn leider findet in den Scharmützeln nur eine schwache
dramaturgische Steigerung statt: Nach wenigen Angriffswellen werden schon
die persischen Elitetruppen in die Schlacht geworfen, spätere Kriegstiere
überleben nur Sekunden. Und von den entstellten "Monstern" darf man
sich leider auch nicht zu viel erhoffen.
Trotzdem macht 300 die meiste Spielzeit
einfach Spaß - selbst die Parallelhandlung stört kaum -, denn
der Film versucht nie mehr zu sein als schnörkellose State-of-the-Art-Action
aus der Antike. |
4/5
|