Um
den Oktober 2003 herum sind zwei neue Video-/PC-Spielemagazine erschienen,
die sich teils deutlich von den etablierten Vertretern unterscheiden: gamesTM
und GEE.
Beide richten sich nach eigener Aussage besonders an ältere, erfahrenere Spieler und Leser, eine Zielgruppe, die bis dato nicht wirklich von den gängigen Zeitschriften abgedeckt wird. Trotz einiger Unterschiede haben diese beiden neuen Mitbewerber genug Gemeinsamkeiten, um sie miteinander zu vergleichen und ihre Chancen am umkämpften Markt einzuschätzen. Erstausgaben: [ Informationen
01 ] [ Präsentation 01 ] [ Inhalt
01 ] [ Fazit 01 ]
gamesTM wurde schlussendlich
eingestellt!
Informationen zu den Erstausgaben
gamesTM präsentiert sich auf schickem Hochglanzpapier, was bei deutschen Video- und Computerspielmagazinen eine Besonderheit darstellt; bei direktem Lichteinfall leidet zwar die Lesbarkeit, aber dafür ist die Fotoqualität und damit auch die der Screenshots, die angemessen groß sind, umso brillianter. Leider ist die Klebebindung sehr starr und erschwert das Blättern und teils auch das Lesen deutlich. Das generelle Layout ist recht verspielt und auch teils unübersichtlich aber durchdacht und erinnert am ehesten an die untergegangene Video Games. Immer wieder darf man grobpixelige Screenshots aus Klassikern bewundern, was den Retrofan natürlich doppelt freut. Der ausgewiesene "Retro"-Bereich ist dabei eine Art Heft im Heft im hinterern Teil: "Retro - Micro Games Action". Keine Ahnung, ob das irgendeine tatsächliche Zeitschrift aus den 80ern war, aber dafür ist hier das Layout definitiv zu verspielt, hässlich und oft unübersichtlich! Die GEE ist beinahe das krasse Gegenteil: Schwereres, mattes Papier und absolut minimalistisches Layout. Das Blätterverhalten ist viel besser als bei der gamesTM, jedoch sind die nicht zu kleinen Screenshots von teils erschreckend schlechter Qualität! Das Layout selbst erinnert an den reduzierten Stil von Brand Eins oder NEON und ist damit ein Novum für Videospielmagazine. Jedoch gibt es keinerlei gewitzte Designideen oder hintergründige Rubriktitel, schlicht nur fette serifenlose Schriften und Weißflächen. Wenigstens ist's dadurch übersichtlich... gamesTM ist an sich erst einmal ein typisches Spielemag mit den Standardrubriken Neuigkeiten, Previews, Specials/Berichte, Hardware und natürlich Tests. Am meisten fällt dabei die "Retro Gaming"-Zentrierung heraus, wie oben schon erwähnt. Von Verlagsseite hieß es dazu auf der Website: Dass Videogames alles andere als "Kinderkram" sind, beweist alle zwei Monate gamesTM, das einzige Spiele-Magazin für den anspruchsvollen Gamer ab 20. Neben aktuellen Spiele-Besprechungen widmet sich gamesTM besonders dem kulturellen Aspekt elektronischer Spiele. Dazu gehören spannende Reportagen aus der Entwickler-Szene, ein riesiger Retro-Game-Bereich und das preisgekrönte Magazin-Design.Auch im Editorial wird die Nostalgiebegeisterung des Teams deutlich, jedoch auch die neugierige Erwartung, was für "Träume" die aktuellen technischen Möglichkeiten zu erschaffen vermögen. Und dadurch kommt man zu einem Kritikpunkt, der zu Teilen auf beide Magazine zutrifft: die Gesichtslosigkeit der Redaktion. Sicher ist man es irgendwann Leid, von selbsternannten oder zumindest dafür gehaltenen Zockergöttern in Redakteursgestalt die eigene Meinung eingetrichtert zu bekommen, und auch dieser Personenkult, der heute um viele Redakteure erzeugt wird (sicher manchmal zu Recht!), sollte einem eigentlich mit Zeit einmal abgehen. Jedoch gibt es in gamesTM und vorwegnehmend auch in GEE bis auf das Editorial keinerlei Anhaltspunkte für den Leser, wer uns da den neu aufgehenden Stern am Zockerhimmel zusammenschreiben will; die bekannte Teamseite fehlt in beiden. Bei gamesTM geht es sogar noch weiter: Die Zeitschrift ist eine größtenteils übersetzte Lizenzausgabe des gleichnamigen Originals, das in England zwar erst um die zehn Ausgaben erlebt hat, aber schon jetzt preisgekrönter "Kult" ist. Es bleibt dringend zu hoffen, dass in kommenden Ausgaben die Redakteure nicht nur reine Übersetzer bleiben, sondern verstärkt selbst ans Werk gehen, denn ohne Berücksichtigung unserer hiesigen Gefilde, besonders in Bezug auf Neuigkeiten, Marktgeschehen und natürlich deutsche Softwareversionen, ist der praktische Nutzen wohl deutlich vermindert. Die sprachliche Qualität ist aber okay, zwar gibt es ein paar holprige Stellen, generell ist der Tonfall aber angenehm fließend. Die Rubriken: Nach dem Inhaltsverzeichnis (Scheiße, nach Seitenzahlen und nicht alphabetisch geordnet!) kommen die News, die in Zeiten des Internets und zudem bei zweimonatlichem Erscheinen sicher niemanden überraschen werden, aber als Zusammenfassung wichtiger Ereignisse funktionieren sie ganz gut, zumal einige Dinge ausführlicher behandelt werden als anderswo (z.B. der mittlerweile schon vor geraumer Zeit geknackte Kopierschutz des GameCube). Es gibt u.a. auch Personenprofile (Nintendos Satoru Iwata; leider nicht so ausführlich), witzige Randbemerkungen ("Belangloses Geplänkel aus der Industrie" mit All-Time-Fave Peter Moore) und die obligatorischen USA- und Japan-Ecken. Alles sehr nett! Der reißerischen Headline auf dem Cover zur "Vapor-Konsole" Phantom wird die Newsmeldung nicht gerecht. Extrem cooltig: ein Special übers 2D-Gaming! Die Previews kommen maximal mit zwei Seiten aus, mehr wäre bei der geringen Dicke des Hefts auch nicht drin, sind aber aussagekräftig (man denke nur an die heiße Luft in aktuellen PC-Magazin-Previews...). Natürlich gibt es eine Art Kasten mit den wichtigsten Fakten. Genial dabei: "Videospiel-Mathematik", z.B. "Rare - Nintendo x Pokémon = Kameo: Elements of Power"! Sehr schön auch sind einspaltige Kurzpreviews für den schnellen Überblick. Insgesamt ist diese Rubrik im Vergleich zur Riesen-Preview-Mode überaus erfrischend. Der Cover-Aufmacher des Hefts für die Prince of Persia-Vorschau führt zu einem normalen Preview, aber dafür gibt es im Retrobereich ein Zweit-Seiten-Special zur Serie! 50 Seiten liegen nun schon hinter uns, jetzt kommen die Tests. Und zwar gar nicht "massenweise Spieletests", wie die Website behauptete, sondern genau die sieben Titel, die schon auf dem Cover aufgezählt sind plus ein PS2-Rollenspielvergleich mit drei Games (das sind dem Cover zufolge "und viele mehr"). Na ja, erstmal zum Bewertungssystem: Ungläubiges Staunen, denn es erwartet uns kein wertungsinflationsgeplagtes (yeah!) 100%-System, sondern die bei konsequenter Anwendung geniale Zehn-Punkte-Skala! gamesTM stellt dabei fest: Nicht alles unter sieben/7,0/70% ist schlecht, auch ein Spiel mit fünf Punkten kann Spaß machen, ohne aber großartig aufzufallen.Die Tests selbst sind sehr ordentlich, haben aussagekräftige Texte, korrekte Bewertungen (Ha, Chaos Legion, 3/10!) und eine spaßige "Besser/schlechter als"-Einordnung, in der auch Klassiker aufgenommen werden. Ob man jetzt aber Mega Man Network Transmission unbedingt mit Contra oder Gunstar Heroes vergleichen kann, sei mal dahingestellt; grausig falsche "Alternativen" aus GamePro-Anfangszeiten gibt es jedoch nicht. Im kleinen Testkasten finden sich aber leider nur rudimentärste Angaben, da haben erwähnte GamePro oder auch MAN!ACmit ihrem Information Overkill die Nase weit vorne! PC-Spiele wurden übrigens noch gar nicht getestet; wie dabei dann mit der Hardwareproblematik (Anforderungen etc.) umgegangen wird, bleibt unklar. So, die Retro-Rubrik. Generell gibt es News von früher, vorgestellte Klassiker/-serien (haha, das miese Zool, das damals schon in der PlayTime verrissen wurde!) und Hardware- und Entwicklerberichte. Jedoch ist z.B. der auf dem Cover angepriesene Artikel über das Atari VCS 2600 ziemlich oberflächlich. Der geneigte Leser findet im Internet oder z.B. im Gameplan mehr harte Fakten. Sehr schön dagegen ist das umfangreiche Special zu C64-Musik. Als letzte Rubrik gibt es eine Seite über neue Spieleperipherie mit EyeToy, Game Boy Player und anderem. Abgeschlossen wird das quasi werbungslose Heft durch, äh..., den Wrestler-Bürgermeister aus Final Fight!? Die GEE hat Werbung, dafür keine Pixelkunst. Hat aber auch einen ganz anderen Ansatz. Die Redaktion, die wie erwähnt nicht weiter konkretisiert wird (und übrigens aus der Lifestyle-Ecke kommt), aber dafür das Heft komplett selber macht, begrüßt den Leser im Editorial. Hier wird schnell der Unterschied zur gamesTM deutlich - nicht (auch) rückwärtsgerichtet ist der Blick, sondern strikt nach vorne, auf die Gewühlswelt und Kulturlandschaft Gaming, aber auch zur Seite! Auf der Website wurden dafür deftige Worte gefunden: Damals, 1994, hat nicht einfach ein Sprung von 16 auf 32 bit stattgefunden. Damals öffnete sich ein Tor zu einer komplett anderen Wahrnehmung. Videospiele, das waren plötzlich nicht mehr mehr [sic!] nur Spiele. Videospiele wurden Lebensgefühl. Daddeln ein Statement.Leider hätten dies aktuelle Videospielmagazine noch nicht mitgekriegt, und deshalb gibt es GEE, die uns statt "stumpfe[m] durchtesten von Spielesoftware" auch Geschichten erzählen will, die wir schon immer lesen wollten... Große Worte, die quasi alle aktuellen Testmagazine inkl. gamesTM angreifen. Nach dem Inhaltsverzeichnis, das leider die Seitenzahlen zu einzelnen Tests nicht aufführt, stoßen wir gleich auf eine solche Geschichte. Hat irgendwas mit Party, Jugendlichen und der Elektronikmarke Philips zu tun. Ups, das ist ja Werbung! Fällt gar nicht auf bei dem weißen Hintergrund. Wie auch immer: Als erste Rubrik gibt es "Most Wanted", in der der AT-ST aus Star Wars vorgestellt wird. So what? Begründet ist das mit dem Test von Rebel Strike weiter hinten im Heft. Dann kommen die News, zumindest so in etwa. Der Rubrikname "Kreuzfeuer" ist Programm, denn ohne inhaltliche Ordnung werden hier Spiele, Bücher, Accessoires, Hardware oder auch illustre Personen vorgestellt. Unterhaltsam zu lesen ist das schon, aber dass das dumpfe Handy-Spiel zur MTV-Serie Jackass Erwähnung findet, ist eher arm. Hier wird aber schon der durchweg flapsige Tonfall deutlich, der durchaus die ungezügelte GameFront-Schreibe (Insider!) massenkompatibel und sicher auch etwas intelligenter wiedergibt. Genial, wenn auch nicht ganz trittfest: Die Verarschung der schon legendären Lautsprache von englischen Begriffen aus der ComputerBILD [Spiele]! Dieser Humor geht dann in einer Aussicht auf die Nachfolgergeneration der aktuellen Konsolen weiter, die einigen "Fanboys" sicher böse aufstoßen wird (hach, es ist ja so einfach, Nintendo zu verarschen :-|, aber dann sollte man inhaltlich korrekt sein: über Nintendos GameCube-Nachfolger ist nämlich sehr wohl schon das ein und andere bekannt). Auch tritt in dieser Rubrik zum ersten mal ein IGN.com-Mitarbeiter auf, mit denen GEE wohl guten Kontak hat... Es gibt noch eine "Akte" über Lara Crofts Werdegang, gefolgt von ein paar Seiten über Filme und Musik, die ebenso locker runtergeschrieben sind. Dann kommt der Cover-Aufmacher, das XIII-Preview. Leider ein bißchen zu euphorisch, aber ingesamt gut zu lesen und mit neuen Aspekten, die in "typischen" Previews fehlen. Es folgen ein Interview mit dem Odyssey-Erfinder (Cover), Entwickler-Statements zu Spielen in 15 Jahren gibt es auch (nur von westlichen, und Phrasenweltmeister Peter Molyneux ist auch dabei. Cover), ein ordentliches Handheld-Special (Cover) und eine Lifestyle-typische Fotoserie (Zocker wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten; hippe, coole und erfolgreiche spielen PS2 und Xbox, Rentner Nintendo...). Dieses Sammelsurium lässt sich offensichtlich schwer allgemein abhandeln, dazu sind einige Beiträge aber auch zu außergewöhnlich. Die absolute Erleuchtung war nun jedoch nicht dabei. Aber jetzt - nach 60 Seiten - sind wir bei den Tests, die rein quantitativ die gamesTM erst einmal in die Tasche stecken: 13 normale und 12 Kurztests. Das Testsystem kennt wie die gamesTM zehn Punkte, jedoch wird der Index fürs Mittelmaß klar nach unter verschoben: vier Punkte sind "okay", fünf schon "gut". Ist aber auch sinnvoller, im oberen Bereich mehr Spielraum zu haben; wer will schon Scheiße differenzieren? Und auch hier erzählt uns GEE Geschichten, nämlich wie man Tests schreiben kann, die entweder wenig mit dem eigentlich Spiel zu tun haben oder vor Fehlern wimmeln. Das erste Spiel ist Rebel Strike, der offiziell dritte Teil der erfolgreichen Rogue Squadron-Reihe im Star Wars-Universum. Nun ja, ich möchte die inhaltlichen Fehler nicht alle aufzählen, aber peinlich ist das ganze schon. Dazu kommt dann die Star Wars-Begeisterung des Redakteurs und schwupps werden alle handwerklichen Mängel, die das Spiel im Gegensatz zu den Vorgängern deutlich hat, übersehen. "8 von 10" steht am Ende, weitere technische o.ä. Angaben, wie sie schon in gamesTM äußerst spärlich waren, gibt es eigentlich gar nicht. Soweit okay, aber diese Wertung (den Text kann man ja vergessen) ist angesichts von sieben Punkten für Pro Evolution Soccer 3 ein ziemlicher Fehlgriff (schade, dass FIFA 2004 nicht getestet wurde, hehe)! Der Rest ist größtenteils im Rahmen, den die erwähnten Reviews abgesteckt haben. Viewtiful Joe kassiert trotz euphorischem Test sechs Punkte (Tribut ans dreidimensionale 32-Bit-Zeitalter?), was zwar "überdurchschnittlich" ist, aber ich frage mich, für welche Spiele neun oder zehn reserviert sind - nicht dass unser Joe sie jetzt verdient hätte! Ein sprachliches Schmankerl: "Die Controller-Belegung [von Conflict: Desert Storm II] ist dermaßen kompliziert, sie wäre einer UNO-Resolution würdig." Der Abschluss des Heftes folgt mit den Rubriken "Crossfader", in dem aktuell der Film Findet Nemo ist einen intermedialen Metakontext gestellt wird, "Around The World" ("Clash of Cultures" mit USA vs. Nippon), einer locker-flockigen Erklärung des Polygons und ein Entwicklersteckbrief in Interview-Form. Ende, beinahe. "Wir waren Space Invaders"-Autor Tobias O. Meissner äußert sich noch etwas weniger erhellend über Spiele als Filme. Im Rahmen dieser Beschreibungen hat sich wohl herauskristallisiert, dass die beiden Mags doch eher wenig miteinander gemein haben: Beide wollen anders als andere sein, beide testen Spiele mit einem Zehn-Punkte-System. Würde man ohne weiteres ein Urteil fällen, es würde lauten: Kauft weiterhin GamePro und MAN!AC (für PC-Gamer kann man momentan eigentlich kein Mag ohne Einschränkungen empfehlen...)! Nur wäre dies zu kurz gegriffen. Beide Zeitschriften wollen (GEE) bzw. können (gamesTM) ein monatliches Kaufberatungsmedium aus diversen weiter oben genannten Gründen nicht sein oder ersetzen. Jedoch sind sie als weitergehende Zusatzlektüre (übertragen insgesamt 6,95 EUR pro Monat) durchaus geeignet. gamesTM allein wegen der Retro-Spezialisierung, GEE wegen des Blicks über den Tellerrand Richtung Lifestyle und Metabehandlung des Bildschirmspiels. Dass dabei der fade Geschmack der Generation "PlayStation 30+" bleibt, liegt wohl im GEE-Konzept. gamesTM
muss noch tiefgehender und vor allem nationaler werden, mehr Tests bieten
und am besten monatlich erscheinen (aber nicht für den Preis), GEE
am Layout und etwas am Konzept feilen und inhaltliche Fehler ausmerzen.
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Änderungen der zweiten Ausgaben Augenscheinliche Änderungen sind in beiden Zweitausgaben, die pünktlich erschienen sind, kaum auszumachen, einzig zwei Dinge fallen auf: gamesTM kostet nur noch 5,90 EUR, bietet aber zum Glück auf den 96 Seiten (ohne Umschlag) immer noch kaum Werbung. Die zweimonatige Erscheinungsweise wurde beibehalten, die dritte Ausgabe ist für den 30.01.2004 angekündigt. GEE dagegen hat ihr zehnstufiges Bewertungsssystem entsorgt, das in der Erstausgabe einzig an einigen merkwürdigen Erklärungen der Punkte krankte (z.B. wurden fünf Punkte mit "gut" erklärt, sechs mit "überdurchschnittlich"...), aber anscheinend die Leserschaft verwirrte. Jetzt gibt es quasi nur noch sieben Punkte: "na ja" - "okay" - "gut" - "überdurchschnittlich" - "sehr gut" - "überragend" - "one in a million". Ob das jetzt so viel klarer und verständlicher für prozentwertungsverseuchte Leser ist, darf eher bezweifelt werden, aber immerhin ist GEE nicht zu einem 100%-System gewechselt! Nächste Ausgabe am 19.01.2004. Außerdem wurde die GEE-Website aktualisiert, bietet jetzt aber nervigen Flash- und JavaScript-Schnickschnack. Die gamesTM-Site [mittlerweile offline] kündigt immer noch die zweite Ausgabe an... Eine nette Auffälligkeit ist das Cover beider Zeitschriften: die gamesTM hat jetzt ein XIII-Motiv auf weißem Grund, wie es in GEE 01 auch der Fall war, während die neue GEE einen orangen Hintergrund (Need for Speed: Underground) hat - gamesTM 01 hatte auch ein rötliches Cover. Eine Detailanalyse ist eher müßig, weswegen nur kurz die Highlights erwähnt werden: GEE ist irgendwie vom Tonfall ein wenig braver geworden, dafür sind die Features deutlich interessanter und vor allem besser: "NfS:U" und die Tuning-Szene, eine ordentliche C64-Story und Snowboard-Profis zocken 1080° Avalanche für GameCube. Der obligatorische Bericht über die koreanischen World Cyber Games (Schellhase-Twins) darf auch nicht fehlen. Die Tests sind überwiegend gelungen und sicher im Urteil; Rohrkrepierer wie der Rebel Strike-Test der Erstausgabe sind Fehlanzeige. Trotzdem gibt's wieder den Hier-schreiben-nur-Zockeramateure-Beigeschmack, wenn im an sich guten Mario Kart: Double Dash!!-Test immer nur Bezug auf den Urahn Super Mario Kart genommen und der N64-Teil komplett ausgeblendet wird - so entstehen auch einige nicht ganz korrekte Aussagen. Die Kurztests sind dagegen genauso inhaltsleer wie z.B. entsprechende GameStar-Scherze. gamesTMs Newsteil ist wie auch in der GEE diesmal etwas schwächer, dafür gibt es Trümpfe wie das Animationsspecial und gute Previews. Im mageren Testteil zeigt sich das gleiche Bild wie in der Erstausgabe: Es werden ganze elf Spiele unter die Lupe genommen, auf dem Cover sind davon schon zehn aufgeführt ("und mehr"); für den PC wird nur XIII in einem Satz abgehandelt. Ansonsten sind die Tests bzw. Wertungen knallhart-fair. Im grausig layouteten Retro-Bereich kann der Prä-PlayStation-Spieler wieder in Erinnerungen schwelgen und sich an einer Castlevania-Reihenübersicht erfreuen. Das Special über den Amiga 500 ist leider ähnlich oberflächlich wie der Atari-2600-Bericht in Ausgabe 01. Sehr schön: Eine Übersicht über die Spiele, an denen Shigeru Miyamoto mitgewirkt hat (da frage ich mich übrigens, was die 30 GameCube-Spiele sein sollen, in die er angeblich involviert ist...). Fazit nach den zweiten Ausgaben Beide Magazine haben das Niveau mindestens gehalten, wenn nicht gesteigert und sind es wert gelesen zu werden. Die Kritik an den Erstausgaben zählt aber überwiegend noch. Besonders schade: Was in der gamesTM übersetzt oder von der deutschen Redaktion kommt, ist immer noch völlig unklar; bis auf das kurze Editorial gibt es keine Stellungnahme. Egal, als ungewöhnliche Zusatzlektüre für den interessierten Gamer sollten die Zeitschriften Pflicht sein! [ nach
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Änderungen / Inhalt der dritten Ausgaben gamesTM 03 kommt mit 88 Seiten (ohne Umschlag), davon nur knapp fünf Seiten mit Werbung. Die vierte Ausgabe ist für den 12.03.04 angekündigt, während die gamesTM-Site [mittlerweile offline] immer noch die "kommende" zweite Ausgabe bewirbt. Das in UK preisgekrönte Layout hat sich kaum verändert, einzig die Inhaltsseite wurde etwas renoviert und die Retro-Rubrik ist wieder unübersichtlicher geworden. Dazu ist die Klebebindung des Heftes ähnlich störrisch wie in der Erstausgabe. Im Impressum ist ein besonders bemerkenswertes Detail zu finden: Scheinbar gibt es keine deutsche Redaktionstruppe mehr, da jetzt nur noch acht Engländer/-innen aufgeführt sind; die "Redaktion Deutschland" besteht nur noch aus Gesa Schäfer, der Chefredakteur ist jetzt ein Wolfgang Lutterbach. Demzufolge sind die Redakteure in gamesTM zwar immer noch gesichtslose Phantome, aber immerhin finden einige den deutschen Markt betreffende Dinge Erwähnung. Das sind aber nur so Kleinigkeiten wie z.B. die Vermutung, dass es der Name Cacklette ;-) aus Mario & Luigi wohl nicht in die deutsche Version schaffen wird (was auch korrekt ist: In Deutschland heißt die böse Hexe Lugmilla, interessanterweise soll sie aber nach der Spielanleitung in England Cackletta heißen...). Warum dann in den News aber auf ein neues Stefan-Raab-Spiel hingewiesen wird, ist angesichts eines Magazins für den "anspruchsvollen Gamer" völlig unverständlich und unverzeihlich! Was ebenfalls den anspruchsvollen Gamer stört: In der "History" der inzwischen spektakulär geschlossenen Spielefirma Black Isle Studios im Baldur's Gate: Dark Alliance II-Preview stehen Fallout und Baldur's Gate: Dark Alliance, wo doch jeder weiß, dass keineswegs die gleichen Leute für diese beiden grundverschiedenen Spiele verantwortlich sind! Genial dagegen ist wieder die Videospiel-Mathematik dazu, die den Formelbestandteil Dungeons & Dragons mit einem Foto der grottigen Zeichentrickserie (IMO "Im Land der Kerker & Drachen") illustriert! Inhaltlich gibt es wieder viele gute und interessante Meldungen, Berichte, Tests und Pixelgemälde, doch leider ist in dieser Ausgabe die Übersetzung sehr holperig und teils dilettantisch, z.B. heißt es im schon zitierten Mario & Luigi-Review: "Die Steuerung zweier Helden mit unterschiedlichen Erfahrungsstufen ist auch als Element von vielen Puzzles im Spiel enthalten." An sich ist der Satz schon nicht der eleganteste, aber leider ist er auch inhaltlich falsch! Denn mit den "unterschiedlichen Erfahrungsstufen" sind hier eigentlich die verschiedenen Fähigkeiten der Brüder gemeint! Und über solche faux pas stolpert man dann doch recht häufig, wie z.B. auch im Fragebogen, der wie üblich eher eine Marketinganalyse der Leserschaft darstellt: "Wie gefällt Ihnen die Wertung der Reviews?" Schon die Frage ist seltsam, denn man könnte eher nach der Testlänge fragen oder ob der Leser mit den Wertungen zufrieden ist. Dass tatsächlich ersteres gemeint sein muss, wird aus den Antwortmöglichkeiten ersichtlich: "gut", "zu kurz" und "zu lang". In der Tat sind die Tests an Textmenge sicher nicht die ausführlichsten, verlieren dann aber durch unpräzis-verwirrende Übersetzungen erst recht an Substanz - in den vorherigen Ausgaben war das noch eindeutig besser! Was noch irritiert: Bei Datierungen wird selten klar, auf welche Veröffentlichunen sie sich beziehen - Deutschland? England? USA? Japan? (In den an sich tollen, leider nicht ganz fehlerfreien Spielestammbäumen - bisher Final Fantasy, Castlevania und Super Mario - sind es anscheinend die Erstveröffentlichungen.) Die wieder einmal mit zwölf Reviews (davon neun auf dem Cover) nicht besonders ausführliche Testrubrik bietet zum ersten Mal ein PC-Spiele, Call of Duty (7/10); es werden nur die Hardware-Mindestanforderungen laut Hersteller angegeben. Ansonsten gehen die Tests und Wertungen in Ordnung (abgesehen von der oben erwähnten Übersetzung), obwohl man sich mal folgendes auf der Zunge zergehen lassen muss: Amped 2 (Xbox) 3/10 und 1080° Avalanche (GameCube) 7/10... Noch ein Highlight, diesmal aus dem Final Fantasy X-2-Test (7/10): "Dies ist ein Square-Enix-Spiel, also entweder a) ein Rollenspiel oder b) schlecht. X-2 ist ersteres." LOL! Die aktuelle GEE geht beinahe den umgekehrten Weg. Auf 94 Seiten (ohne Umschlag) ist handwerklich wenig zu bemängeln, wenn man auf das Nicht-Layout steht (geniales Cover!). Nur ist inhaltlich in dieser Ausgabe mindestens die Hälfte der News und Stories, also besonders der ganze nicht streng Gamer-bezogene "Over-the-Rim-Stuff" ziemlich uninteressant und könnte in ähnlicher Form auch locker in NEON o.ä. stehen! Die DRIV3R-Titelstory ist davon eine schöne Ausnahme, aber vielleicht ist es einfach mal eine schwache Ausgabe, immerhin ist GEE 02/2004 aufgrund akuter Testarmut auch ein paar Tage später erschienen! Beide Zeitschriften haben übrigens Online-Gaming-Specials, wobei GEE alle Konsolen vergleicht, während gamesTM nur Xbox-Spiele auf "Live"-Tauglichkeit prüft! Die Tests
in GEE - 15 normale und 4 lächerliche Kurztests - sind etwas
besser geworden, bewegen sich also größtenteils näher am
tatsächlichen Spiel anstatt irgendwelche metaphysischen Erfahrungen
des Redakteurs wiederzugeben. Die asymmetrische Wertungsabstufungen sind
übrigens tatsächlich recht gewöhnungsbedürftig, aber
wenn man sich klarmacht, dass auch alle großen 100%-Magazine schon
längt eine "Unter 70% ist es mehr oder weniger Mist"-Politik fahren,
klappt's schon. (Ich halte aber die Wertung "gut" immer noch für besser
als "überdurchschnittlich"...)
Fazit nach den dritten Ausgaben Sah es nach den Zweitausgaben noch sehr gut aus, müssen zumindest in Teilen beiden aktuellen Ausgaben Stagnation und sogar Rückschritte attestiert werden! Besonders ärgerlich ist dies bei der gamesTM, dessen deutscher Ausgabe anscheinend aus mangelndem Erfolg die Mittel gestrichen wurden. Wohin die GEE sich derweil entwickelt ist nicht ganz klar; die Tests sind handwerklich besser geworden, wenn man sie als Kaufberatung verstehen und nutzen möchte, der Rest ist eher Marke "geht so". Diese Ausgabe würde ich nicht als ein "Muss" bezeichnen, die gamesTM hinterlässt infolge der Übersetzungsschwächen ebenfalls einen bitteren Nachgeschmack... [ nach
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Änderungen / Inhalt der vierten Ausgaben Lange hat's gedauert! gamesTM 04 war in der vorherigen Ausgabe für den 12.03. angekündigt, die Mediadaten von der immer noch völlig veralteten Website des Pro Verlags nannten den 26.03. Zu beiden Terminen war im Zeitschriftenhandel nix zu finden, aber immerhin war dort der 16.04. als neues Erscheinungsdatum bekannt, was sich dann auch als richtig erwies. Der Umfang ist auf 80 Seiten (ohne Umschlag) geschrumpft, der Werbungsanteil konstant geblieben (d.h. Anzeigen für andere Publikationen des Verlags und unsägliches Handy-Advertisement); zur Verspätung ist natürlich kein redaktionelles Statement zu finden. Apropos Redaktion: Im Impressum gibt es erneut einige Personaländerungen zu entdecken, so ist der Chefred der letzen Ausgabe - Wolfgang Lutterbach - jetzt Verlagsleiter und sein Nachfolger Oliver Gubba. Die "Redaktion Deutschland" ist um Falko Löffler und Florian Hundt wieder auf drei Mann angewachsen. Nach Insider-Informationen sind im Pro Verlag aber nur ganze zwei feste Redakteure für die vier Zeitschriften XBM, DigiCam Einkaufsberater, PS2 Solutions und eben gamesTM verantwortlich...! Gehen wir wieder ein paar Seiten zurück und werfen ein Blick auf das Cover: Das Titelmotiv ist seltsamerweise This Is Football 2004, aber das Hauptthema ist wie in der letzen Ausgabe Splinter Cell: Pandora Tomorrow, diesmal der Test. Überhaupt ist der Coveraufbau und damit auch der Heftinhalt sehr ähnlich zur gamesTM 03: Statt Xbox Live jetzt PS2 online, statt Game Gear nun Game Boy. Im Heft sind in der News-Rubrik einige Meldungen enthalten, die in dieser Form selbst in den einschlägigen Internetmagazinen höchstens am Rand behandelt wurden. (Interessant hier auch ein Jobgesuch für zwei Volontäre des Pro Verlags. Auf der selben Seite wird aber groß eine kostenpflichtige Spielehotline beworben, was dem "anspruchsvollen Gamer" wohl ziemlich egal ist.) Die Japan-Kolumne "Kongetsu" ist mit zwei Seiten ziemliche Platzverschwendung, der Bericht über die DRIV3R-Macher Reflections recht interessant, wenn auch wie beinahe jedes Feature etwas zu kurz. Bemerkenswert ist, dass die dritte GEE schon einen ausführlichen DRIV3R-Bericht hatte (und schade, dass gamesTM nicht auf die andernorts mit hirnrissigen Begründungen abgeschmetterte GameCube-Fassung des Spiels eingeht). Dann folgt das Online-Feature zur PS2 analog zum Xbox Live-Bericht der letzten Ausgabe. Hier ist mir nachträglich aufgefallen, dass gamesTM eine unabhängige Online- und damit in meinen Augen Mehrspieler-Wertung vergibt, die aber nicht in den eigentlichen Tests zu finden ist - schlecht! Es folgt ein für gamesTM-Verhältnisse exorbitantes Preview auf vier Seiten, davon drei mit viel Text. Das vorgestellte Spiel ist aber This Is Football 2004 (Covermotiv), welches mittlerweile in anderen Publikationen längst getestet und keinesfalls für überragend befunden wurde. Kommt wohl von der einmonatigen Verspätung dieser Ausgabe, ist aber trotzdem recht ärgerlich! Danach neun weitere nette Previews (darunter das anderswo ebenfalls längst getestete Dead Man's Hand) und 16 "Shorties"; vier Previews standen auf dem Cover. Standard-Highlights wie die Videospiel-Mathematik ("Gewalt" mit Bush-Foto...) sind natürlich wieder dabei, aber beim Lesen bemerkt man wie schon in der letzten Ausgabe eine stellenweise sehr holprige Übersetzung (s.o.); bei Breakdown wurde gar das Fazit überhaupt nicht ins Deutsche übertragen: "Namco attempts to take first-person gaming to another level of realism, while throwing in a healthy dose of survival horror for good measure." Auf Seite 50 gehen dann die Tests los; auf dem Cover waren neuen Reviews angekündigt, insgesamt sind es dann sogar 14, was einen neuen gamesTM-Rekord darstellt. Die Tests und Wertungen gehen wieder größtenteils in Ordnung, abgesehen von einigen Übersetzungspatzern! Etwas schade ist es, dass zu einem Multiformat-Titel immer nur eine Version getestet wird und höchstens in einem kleinen Kasten Unterschiede der anderen Versionen in Kürze abgerissen werden. Zwei PC-Spiele wurden diesmal unter die Lupe genommen, und zwar der deutsche Ego-Shooter Far Cry (8/10) und Böse Nachbarn 2. Böse Nachbarn?! Ja, man mag es kaum glauben, aber die offensichtlichen Beiträge der deutschen Redaktion werden dem Mag-Motto "für anspruchsvolle Gamer" überhaupt nicht gerecht, zumal besagtes Spiel erstens sehr mäßig ist, zweitens aber die unglaubliche Wertung von 7/10 bekommen hat! Wie heißt es doch im ersten Satz des Reviews: "Vielleicht hat der erste Teil [...] nicht jedem gefallen, aber einige Spieler waren davon wirklich angetan." Nicht gefallen hat der Vorläufer allen Spielezeitschriften (im Schnitt Wertungen von 50%), angetan waren wohl diejenigen, die auch den Stefan-Raab-Schund Wok WM gut finden, was ja in der letzten gamesTM unverständlicherweise erwähnt wurde (Update: GameStar 7/04 bewertete Böse Nachbarn 2 mit 18%!). Na ja, immerhin gibt es einige Tests zu hochkarätigen und/oder interessanten Spielen, wenn auch teilweise etwas veraltet. Da der Umfang dieser Ausgabe wie erwähnt stark geschrumpft ist, muss die Retro-Rubrik mit lachhaften drei Seiten auskommen (plus Heft-im-Heft-Cover und Doppelseite Screenshots), die sich nur mit dem Titelthema Nintendo Game Boy beschäftigen. Der Game Gear bekam letzte Ausgabe zwar auch nicht mehr Seiten, aber dafür gab es noch viele weitere Games, Specials und einen Spiele-Stammbaum. Die nächste Ausgabe soll am 28.05. erscheinen. Die vierte
GEE
ist
schon seit über einem Monat erhältlich und wird deshalb an dieser
Stelle nur kurz abgehandelt.
Dann gibt's u.a. noch den "Crossfader", dem ich seit der Erstausgabe nicht so richtig was abgewinnen kann und ein Dennis-Dyack-Interview (zur Silicon-Knights-Abkehr von Nintendo siehe Articles). Als letztes erzählt noch der fantastische Schauspieler Oliver Korittke von seinem Verhältnis zu Videospielen und schon wird die nächste Ausgabe für den 10.05. angekündigt. Fazit nach den vierten Ausgaben Im letzten
Fazit mussten beide Zeitschriften kritisiert werden, dieses Mal trifft
es nur die gamesTM! Wird nicht bald mehr kompetente Manpower herangeschafft,
sieht es düster aus, zumindest wenn man noch ein "Mag für den
anspruchsvollen Gamer" machen möchte. Dazu muss der Umfang steigen,
die Themen/Erscheinungsweise aktueller sein, die Übersetzung deutlich
besser und solche Fehltritte wie Böse Nachbarn 2 vermieden
werden!
Nachdem sich schon die vierte Ausgabe um ca. einen Monat verspätet hatte, verwunderte es nicht, dass die neue Ausgabe nicht am genannten Erscheinungstermin 28.05. im Handel zu finden war. Interessanterweise wurde aber zwischenzeitlich die Website des Pro Verlages aktualisiert; auch dort wird die fünfte Ausgabe für den 28.05. angekündigt [mittlerweile offline]. Folgende Informationen sind inzwischen bekannt: Im Zeitschriftenhandel gilt die gamesTM (noch) nicht als eingestellt, die verspätete Ausgabe wird voraussichtlich aber nicht mehr erscheinen. Als neuer Erscheinungstermin wird der 20.08. genannt, was dem Zweimonatsrythmus entsprechen würde. (Noch) unberuhigenderes bekamen Anrufer direkt vom Verlag zu hören: Es liefen gerade Umstrukturierungen und es sei ungewiss, wann und ob eine nächste Ausgabe erscheinen wird; bereits gezahltes Geld für ein Abonnement würde zurückerstattet werden. Das mit den Umstrukturierungen war ja bereits seit einigen Ausgaben im Impressum zu verfolgen und auch die dauernden Verzögerungen beim Erscheinen ließen nichts gutes ahnen. So wie sich die gamesTM in der letzten Ausgabe präsentierte, kann/konnte es auf alle Fälle nicht weitergehen. Höchstwahrscheinlich wird die Zeitschrift nicht wiederkommen, was sicher auch am vergleichsweise kleinen und finanzschwachen Pro Verlag liegen könnte. Schade! Notiz am Rande: In einer Pressemitteilung vom 16.03.04 gab die bekannte Computec Media AG bekannt, dass mit großem Aufwand und einer namhaften Entwicklungsredaktion an einem neuen "Electronic-Entertainment-Magazin" mit Arbeitstitel E hoch 2 gewerkelt wird. Mit diesem Magazin soll eine breit gefächerte Zielgruppe angesprochen werden, so der bislang stellvertretender Chefredakteur des Branchenblattes MCV Falko Ossmann, der den gleichen Posten beim neuen Magazin übernimmt. Und bereits 2003 nahm Computec u.a. den Titelschutz für EDGE in Anspruch, was bekanntlich in England ein kultige Videospielzeitschrift für Hardcore-Gamer ist und konzeptionell der (jüngeren) gamesTM ähnelt... (Übrigens wurde auch SFX geschützt, ein englisches Science-Fiction-Magazin, das bereits vor einigen Jahren in Deutschland leider erfolglos verlegt wurde.) Update - gamesTM 05: Ende August ist natürlich keine neue gamesTM erschienen, aber beim hiesigen Bahnhofsbuchhandel gilt sie immer noch nicht als eingestellt. Vielleicht taucht sie Ende September wieder auf... Update - gamesTM eingestellt! Anfang September wurde die Website des Pro Verlags aktualisiert und nach all den Vermutungen gibt es jetzt Gewissheit: Die gamesTM taucht im Portfolio des Verlags (zusammengeschrumpft auf DigiCam Einkaufsberater / Digital Camcorder Einkaufsberater, Solutions und Kawaii) nicht mehr auf und kann damit als eingestellt angesehen werden. Etwas anderes hätte nach den monatelangen Verzögerungen und Gerüchten der letzten Zeit auch überrascht. Mal sehen, was aus E hoch 2 (Arbeitstitel) der Computec Media AG wird und wie lange die GEE noch durchhält (hoffentlich lange!). Update - E hoch 2 wird SFT - Spiele Filme Technik: In einer Pressemitteilung vom 26.08.2004 gab Computec Media AG bekannt, dass "das seit fast einem Jahr geheim entwickelte Entertainment-Magazin" am 27.10.2004 erscheinen wird. Weiter heißt es: "SFT - Spiele Filme Technik, so der Name der neuen Zeitschrift, wird in hoher Auflage und mit starkem Marketingbudget eingeführt und soll über die Gestaltung, die redaktionelle Kompetenz, den Preis und den Mehrwert alles schlagen, was es bisher in Deutschland im Zeitschriftenhandel gibt." Auf E hoch 2 wird nicht eingegangen, aber wenn man sich das Impressum bzw. die Redakteure des mittlerweile eingeführten Magazins anschaut, kann eigentlich kein Zweifel bleiben, dass es sich bei SFT um die angekündigte Zeitschrift handelt. Leider! Von einer "deutschen EDGE" kann nämlich nicht einmal ansatzweise die Rede sein, denn SFT ist schlicht ein niedrigpreisiges Lifestlye-Magazin, das dem Untertitel nach alle elektronischen Bereiche abdecken möchte. Und die Erstausgabe war dann zwar schön dick und bunt (samt Covergirl), aber an Oberflächigkeit kaum noch zu über- bzw. eher unterbieten. Für den ernsthaften Gamer unerträglich und wird damit hier auch nicht weiter beachtet! Die fünfte GEE ist bereits Mitte Mai erschienen und bietet erneut interessante Themen: Der Cover-Aufmacher ist zwar eine typische, recht unspannende Fotostory über Sonys Karaokespiel SingStar, das von echten Popstars getestet wird, aber die mannigfaltigen News-Meldungen oder das Ninja-Lexikon (wegen Ninja Gaiden) wiegen das wieder auf. Es gibt noch ein Fünf-Seiten-Special über gefloppte Konsolen (wie so oft nur eine eingeschränkte und subjektive Auswahl) und "Helden allein zu Haus" über die Pausenanimationen von Videospielprotagonisten. Hier offenbart sich dann auch wieder die substanzielle Unkenntnis der GEE-Redaktion, denn dass der 16-Bit-Kultheld Earthworm Jim eben nicht mit seinen Augäpfeln und Sehnerven (!) seilspringt, sondern treffenderweise mit seinem ganzen Wurmkörper, gehört beinahe schon zur Allgemeinbildung... Absolutes Highlight ist aber der Bericht über Kriegsspiele, der genau die Informationen bietet, die in anderen Magazinen niemals auftauchen. Getestet werden
magere zehn Spiele (u.a. DTM Race Driver 2, Hitman: Contracts,Transformers
und RalliSport Challenge 2) plus vier Games im überflüssigen
"Schnelldurchlauf". Die Tests sind wie gewohnt nicht bahnbrechend, aber
die Texte der Redakteurin Sonja Müller stachen schon positiv hervor
(ich will jetzt aber nicht mit "typisch weiblich" kommen).
Update - GEE Nr. 8: Die Ausgabe ist pünktlich erschienen, begleitet von einer Werbekampagne bei NBC Giga, und qualitativ wieder gelungen. Update - GEE mit DVD? Nach der just erschienenen neunten GEE (Halo 2-Hype...) meldet DemoNews.de am 18.12.2004, dass "der Ausgabe 2/2005 eine DVD beiliegen" wird, "auf der sich größtenteils Trailer zu Spielen oder Filmen und ein Hauptthema/Special befinden werden." Begleitend sollen die Werbemaßnahmen erhöht werden. Auch soll der Verlag Verkaufszahlen bekannt gegeben haben, nämlich eine durchschnittlich verkaufte Auflage von 23.800 Exemplaren. Eine reine Trailer-DVD ist sicher überflüssig, aber akzeptabel, solange nicht an der Qualität des Heftes und am Preis negativ gedreht wird. Redaktionelle Videobeiträge könnten aber interessant werden, auch da GEE nicht unbedingt aus Hardcore-Gamern besteht... [ nach
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