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<Last Update: 04.09.2006>
 
20.04.04 // Ohne Factor 5 und Silicon Knights: Nintendo am Ende?

Letzte Woche kam's dicke für Nintendo-Fans: Der bisher Nintendo-exklusive Entwickler Factor 5 kündigte den Support für den GameCube auf, am Tag danach wurde gemeldet, dass Silicon Knights nicht mehr ausschließlich für Nintendo Spiele machen werden.
Ist das der Todesstoß für Nintendo?
In der Tat geht es dem Cube im Moment alles andere als bestens! Nach Nintendos Götterdämmerung mit dem N64 schien mit dem GameCube zunächst alles wieder etwas besser zu werden. Natürlich würde man Sony nicht vom Thron stoßen können, aber einen guter zweiter Platz vor dem neuen Mitbewerber Microsoft (Xbox) schien möglich. Jedoch waren die vielen teils lieblos und verspätet umgesetzten Multiformatspiele der Third-Party-Hersteller auf GameCube im Vergleich zu den beiden anderen Konsolen zumeist am wenigsten erfolgreich. Dazu kam das typische "Kiddy"-Image Nintendos, wenige und oft gar nicht mal so gute Exklusivtitel von Third-Partys und auch der technisch zweite Platz im Konsolenvergleich: Die meisten Spiele sind für den technisch schwächsten Marktführer PlayStation 2 optimiert, dann gibt es oft noch eine verbesserte Version für die Xbox. Der GameCube bekam selten eine Fassung, die der Konsole würdig war. Also hielten sich die Fans gewohnheitsmäßig an die starken Nintendo-Spiele, auch wenn diese selten an die konkurrenzlose Genialität vergangener Tage anschließen konnten. Die Third-Party-Titel blieben in den Regalen liegen, einige große Handelsketten reagierten viel zu früh mit panischen Ausverkäufen oder nahmen gar den Cube aus dem Programm. Natürlich war auch Nintendos Handlungsweise nicht tadellos: Anstatt mit Nachdruck exklusive Entwickler anzuwerben (besonders für "erwachsene" Software), verfolgte man das "Connectivity"-Konzept, das eher als Spielerei anzusehen ist und mehr an Geldmacherei erinnerte. Der Höhepunkt war das seit Jahren erste Final Fantasy-Spiel für eine stationäre Nintendo-Konsole, Crystal Chronicles, dass zu einem simplen Action-Adventure mit starker Fixierung auf den Multiplayer-Modus mutierte. Unwitzigerweise wurde der Einsatz von Nintendos Geldmaschine, dem Game Boy Advance, vorausgesetzt! Weiterhin ist Online-Gaming kein Thema für Nintendo, und Sprüche à la "Spieler wollen keine Supergrafik" sind aus Marketingsicht auch nicht besonders clever.
Folglich beendeten einige namhafte Hersteller die Software-Entwicklung für den Cube und auch viele angekündigte Spiele erscheinen hauptsächlich für PS2 und/oder Xbox. Und selbst Nintendo steht im Moment ohne große Software da, nur in der Ferne gibt es vage Ankündigungen für ein neues Super Mario, The Legend of Zelda, Metroid Prime und Capcoms Resident Evil 4. Besonders letzterer Entwickler bekennt sich beinahe als einziger noch ausdrücklich zum Cube, auch wenn viele ursprünglich exklusive GC-Spiele mittlerweile auch für die PS2 angekündigt wurden (Viewtiful Joe, Viewtiful Joe 2, Killer 7).
Und in diese ungewisse Situation - im nächsten Jahr wird auch Nintendos Handheld-Vormachtstellung durch Sonys PSP bedroht werden - platzten die Meldungen über Factor 5 und Silicon Knights.

Factor 5 wurde 1987 in Deutschland gegründet und schuf sich früh einen sehr guten Ruf mit technisch herausragenden Spielen wie z.B. der Turrican-Reihe; große Branchenpersönlichkeiten wie Firmenboss Julian Eggebrecht und Soundguru Chris Huelsbeck gehören zum Team. In der 16bit-Ära begann dann die fruchtbare Zusammenarbeit mit LucasArts, und 1996 siedelten die F5-Mannen nach Kalifornien über. Schon für Nintendos SNES hatte Factor 5 diverse Spiele entwickelt, aber erst mit dem N64 begann die starke Zusammenarbeit mit Nintendo im Bereich Entwickler-Tools und Hardware. 1998 wurde der erste Teil der bekannten Rogue Squadron-Reihe konsolenexklusiv veröffentlicht und verdeutlichte Factor 5's technische Ausnahmestellung. Seitdem blieb Factor 5 Nintendo erhalten und war auch in die Konzeption des GameCube involviert. Ein weiteres, audiovisuell beeindruckendes Rogue Squadron-Spiel (Rogue Leader) erschien für GC. 
2003 war jedoch eine Wende abzusehen: Zum einen portierte Factor 5 das im Vorjahr für GC angepasste DivX-Format auch für Xbox, zum anderen erschien der dritte Rogue Squadron-Teil Rebel Strike, der bis auf misslungene Bodenmissionen keine Neuerungen brachte und insgesamt enttäuschte - mittlerweile konnte man in fünf Spielen für N64 und GC den Eisplaneten Hoth verteidigen... 2004 zeigte sich Factor 5 dann über ein neues Entwicklersystem von Microsoft ("XNA") begeistert, bis dann schließlich Eggebrechts Truppe erklärte, den GameCube nicht mehr zu unterstützen.
Jedoch konstatierte Factor 5, dass generell mit der aktuelle Konsolengeneration abgeschlossen würde, um sich voll und ganz auf die kommende Next Generation zu konzentrieren - inkl. Nintendo. Dass Nintendo dann dort nicht mehr unterstützt wird, ist somit ausgeschlossen, aber eine exklusive Partnerschaft wird es wahrscheinlich nicht mehr geben. Man muss jedoch sehen, dass Factor 5 sich in den letzten Jahren immer mehr zum Middleware-Hersteller entwickelte, während es im Spieldesign keine Fortschritte gab. Ob Factor 5 überhaupt noch die Fähigkeiten hat, z.B. den seit Äonen angekündigten Turrican-Nachfolger Thornado auch spielerisch hinzubekommen...? Solange Nintendo, die sich in technischer Hinsicht ja eher zurücknehmen, von Factor 5's Knowhow profitieren kann, ist alles in Ordnung.

Silicon Knights ist ebenfalls ein traditionsreiches Unternehmen, auch wenn es erst 1992/93 auf PC in Erscheinung trat. Geführt wird es seitdem von Denis Dyack. Auch haben sie über die Jahre an viel weniger Titeln als z.B. Factor 5 gearbeitet, aber immerhin die bekannte Blood Omen-/Legacy of Kain-Reihe erschaffen. Schließlich werkelten sie in Nintendos Auftrag an einem Survial-Horror-Game fürs sterbende N64, aber Eternal Darkness wurde dann kurzerhand auf den GameCube überführt. 
Der Anfang 2002 erschienene Titel war spielerisch sehr gelungen, verkaufte sich jedoch nicht allzu gut. Danach hat Silicon Knights, inzwischen Second-Party-Entwickler von Nintendo, nur noch das gerade vor wenigen Wochen gelaunchte Remake des Konami-Kulthits Metal Gear Solid, MGS: The Twin Snakes, herausgebracht. 
Und dann meldet IGNcube am 13.04. einen Tag nach der Factor-5-Meldung, dass Silicon Knights nicht mehr exklusiv für Nintendo arbeiten wird. Glaubwürdig? Offizielle Statements fehlen bisher, IGN vermutete als Beweggründe:

Though no official reason was given for the decision, IGNcube speculates that the philosophies of the two companies did not mesh. Silicon Knights has always been a very content-driven studio with strong beliefs in the elements of game creation including story, artistry, sound, and technology. Nintendo has recently downplayed the role of technology in game creation and has been known to de-emphasize story, graphics and sound in favor of classic play mechanics.
So wirklich nachvollziehbar ist das nicht unbedingt, denn abgesehen von der Story haben sich Silicon Knights' GC-Spiele bisher nicht wirklich von Nintendo-Titeln unterschieden, sprich waren technisch im weitesten Sinne auch alles andere als herausragend (eigentlich haben sie ja sogar nur "Altlasten" aufgemöbelt). Es könnte höchstens sein, dass Nintendo Silicon Knights in zukünftige Projekte reinreden wollte, und die Siliziumritter deshalb nach Fertigstellung von MGS: The Twin Snakes abgesprungen sind, was aber auch eher unwahrscheinlich klingt, zumal Dennis Dyack immer wieder die tiefe Verbundenheit zu Nintendo betont hat.
Sehr interessant sind dazu Spekulationen, dass das alles ein gigantischer Werbegag ist (quasi ein Eternal Darkness'scher "Sanity Effect"?), wie z.B. der User "EatChildren" am 17.4. im Thread "Eternal Darkness 2 Marketing Tactic: Reasons" in den IGN Boards sie äußerte
As your all probably well aware, rumors are circulating about the SK/GCN breakup being just a Marketing Ploy for an announcement of Eternal Darkness 2. After going through information, heres what I have come up with: 

1) Dennis Dyack has stated the relationship between Nintendo and SK is/was very, very strong. 
2) This announcment was completely out of the blue. Not the SLIGHTEST warnings at all.
3) IGN are the only people to have "offically" reported it. They are VERY close to Dennis Dyack. 
4) Planet GameCube, also claiming to have contacted Dyack about this, posted the news at 3:33pm. 
5) This news was announced April 13th. The E3 press conference ends May 13th. 
6) Including the day of the announcment (April 13th) and the day after the end of E3 (May 15th) you have a total of 33 days. 
7) Dyack has stated that if he hints towards there next game, ala MGS, it will be in a much more tricky and sneaky method than he did last time, as people will be prepared. 
8) There has still be NO official announcement. When Rare departed there Nintendo announced it (including press release) the day we knew or the day after. 
9) Dyack has said there is much more to the Eternal Darkness story, and that one day he would like to show it. 

Just a quick note to those in the dark: In the SK game Eternal Darkness the number 333 had a special, mysterious meaning to all the crazyness that was going on. 
Am scraping the bottom of the barrel? Yes, definately. Is some of the stuff here pretty far fetched? Obviously yes, it is. 
But you can't deny some of them seem "fishy". Notably the fact there has been NO proper official announcement and that Planet GameCube posted the article at 3:33.

Einiges davon klingt in der Tat einleuchtend, und bevor es kein offizielles Statement von Nintendo gibt, heißt es abzuwarten.

Nintendo am Ende? Sicher nicht!

UPDATE: Silicon Knights ist nicht mehr Second-Party-Entwickler; Too Human wurde zur E3 2005 für Xbox 360 angekündigt.

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