Ein Erlebnisbericht zur dritten
deutschen Computer- und Videospielmesse in Leipzig.
Do., 19.08.04 – You've Come a Long Way, Baby Ein Jahr ist vergangen. Und das Double
Feature aus Fantasy
Filmfest und Games Convention konnte tatsächlich wiederholt
werden! Am Start waren wieder Dämlord, The Christian und meine Person.
Da Dämlord nicht so ein fauler Student wie ich ist, drängte er
schon früh auf Organisation des Unternehmens. Positives Ergebnis:
Wir bekamen erneut ein Drei-Bett-Zimmer in unserer schon Stammherberge
zu nennenden Pension "Zum Tänzelnden Sachsen" (Name von der Red. geändert)
und konnten dank Vorausbuchung/Zugbindung auch unsere Bahn-Tickets für
insgesamt nur 140,- EUR klarmachen – mit Platzreservierungen. Noch zu erwähnen:
Wir verlängerten den GC-Aufenthalt um einen Tag, trafen uns also schon
am Donnerstag gegen Mittag am Hamburger Hauptbahnhof.
Nach kurzer Verspätung fuhr dann der ICE ein und wir ließen uns auf unseren Plätzen nieder. Vier Stunden sind viel Zeit für nerdige Gespräche über Film und Computer, was dann auch irgendwann eine Mitreisende in einer benachbarten Sitzgruppe mit einem verstohlenen "Klappe!" würdigte... Am späten Nachmittag kamen wir dann in "Leipzsch" an und entdeckten bereits im Bahnhof aufgestellte Konsolen! Ein Abstecher in den Saturn für Messedauerkarten (je 22 EUR) und nach McDonald's für Burger und ab ging's via Straßenbahn a.k.a. Tram zur Pension. Doch oh Schreck! Das weiße Eckgebäude unserer Herberge war vernagelt und mit Graffitis besprüht und passte sich nun perfekt in die Nachbarschaft ein. Nach kurzer Irritation trafen wir in einem Nebeneingang aber unseren Vermieter: Unser Zimmer war in diesem Gebäude (this year zweites OG), aber Frühstück würde im ein paar Blocks entfernten Hotel kredenzt werden. Wer weiß, ob wir im nächsten Jahr wieder hier nächtigen können werden... Wir nahmen unser Zimmer in Besitz und brachen alsbald auf, um in der City Verpflegung zu kaufen. Als wir wieder zurück waren, gab's ein Déjà-vu: Chrischi warf sich auf seine Schlafstatt und landete krachend auf der Erde – Leipziger Betten scheinen nicht die stabilsten zu sein. Später machten wir dann noch eine abendliche Sight-seeing-Tour durch die atmosphärische Innenstadt, aber Party-mäßig ging an einem Donnerstag hier nichts. Fr., 20.08.03 – The More Things Change Noch schienen wir keine Nachbarn zu haben, weswegen die Morgentoilette zwanglos vonstatten ging. Auch nahmen wir uns dieses Jahr mehr Zeit fürs Frühstück und waren schlussendlich erst um 11:00 auf dem Messegelände (das durchaus schmackhafte Frühstück nahmen wir im frisch renovierten Raum eines unscheinbaren Hinterhofhotels ein). Wie erwartet war der Menschenauflauf heute noch recht überschaubar und auch an der Kasse waren keine Schlangen auszumachen. Nach dem obligatorischen Gang zum kultigen "Bändchen-Point" ging's hinein. Dieses Jahr war die Messe tatsächlich um zwei halbe Hallen angewachsen, so dass es um so mehr zu sehen gab. Dämlord startete umgehend sein Babe-Special, während wir uns einen ersten Überblick über die Games Convention 2004 verschafften. Festzuhalten ist vor allem folgendes: Die Messestände der großen Konsolen- und Spielehersteller waren nicht unbedingt größer als letztes Jahr, vielmehr gab es einfach mehr bzw. größere Flächen kleinerer Aussteller. Während Electronic Arts wieder mit einer fetten Panorama-Videoleinwand (plus drehendem Untergrund) protzte, enttäuschten der zu sehr auf Event ausgelegte Xbox- und auch der PlayStation-Stand etwas. Besonders letzterer war im vergangenen Jahr irgendwie "heimeliger". Deutliche Fortschritte machte Nintendo, dessen Stand dieses Mal deutlich geräumiger war und eine nette Drehbühne aufbot. Völlig überrascht waren wir am Abend, als nicht am dieses Jahr wenig auffälligen Atari-Stand wie 2003 die Chill-out-Party startete, sondern eben beim Mario-Konzern! Dadurch ließen sich dann auch einige Nerds zum Tanz mit den entspannten Nintendo-Babes mitreißen. Schon jetzt das große Spiele-Highlight: Resident Evil 4, weswegen sich Dämlord und Chrischi auch beinahe sofort einen GameCube gekauft hätten. Auch sonst bot vor allem der Nintendo-Stand zumindest in meinen Augen die interessantesten Games, während es bei Sony und MS nur wenige Must-see-Titel (spielbar) gab. Leider war der Nintendo DS nicht vor Ort, aber auch die PlayStation Portable war nur hinter Glas mit selbstablaufenden Demos zu bestaunen. Während im Vorjahr überall viel zu laute und ewig gleiche Musikstücke vom Band ertönten, gehörte ein eigener DJ – und sei es am Sonntag DJ Tomekk bei Microsoft – zur Pflichtausstattung eines jeden großen Ausstellers! Auch die Lautstärke war insgesamt erträglicher, wobei ich einzig im Gespräch mit einem The Fall-Macher kaum ein Wort verstand (als Durchschnittsbesucher bekam man aber eh nicht viele Entwickler zu Gesicht, obwohl die GC mit Hideo Kojima oder den Silent Hill 4-Masterminds prominent besucht war)... Die rekrutierten Promis, die für Stimmung sorgen sollten, waren dann auch bekannt: von GIGA-Moderatoren bis VIVA-Sternchen; Oliver Pocher schlachtete sein Dasein auch gleich für eine mäßig witzige "rent a Pocher"-Episode aus. Der rücksichtslose Sammeltrieb war bei den meisten Besuchern immer noch ausgeprägt, denn sobald es irgendwo nach Give-aways roch, versammelte sich eine große Traube meist Minderjähriger, um mit ausgestreckten Armen (und notfalls auch mit Muskelkraft) T-Shirts und Schlüsselanhänger abzubekommen. Aus unserer Sicht schien die durchschnittliche Ausbeute geringer als 2003, was auch an der gestiegenen Besucherzahl und der größeren Ausstellfläche gelegen haben könnte. Im Gegensatz zum letzten Jahr gab es aber noch am Sonntag etwas zu ergattern. So ging dann auch dieser erste Tag zu Ende. Am Abend konnte sich nur Chrischi aufraffen, das Leipziger Nachtleben auszuchecken, das aber wohl nur guter Durchschnitt war. Sa., 21.08.03 – We Sweat Blood An diesem Tag stieß mein Bruder
zu uns, der ein Großteil der Zeit mit Warten in der RE4-Schlange
verbrachte. Denn heute war die Convention wirklich abartig voll! Mal eben
die Halle wechseln ging nicht, da die Übergänge chronisch überfüllt
waren. Demzufolge haben wir besonders am Vormittag kaum was geschafft,
während es dann am Nachmittag überraschend deutlich leerer wurde.
Wegen der Überfüllung wurden wirklich alle Nebeneingänge
und Notausgänge geöffnet, die dann auch dankbar genutzt wurden.
Auf der Halfpipe am Activision-Stand trat dann auch noch Kool Savas auf, während Chrischi später infolge seines Nightlife-Ausflugs desertierte. Auch mein Bruder verließ uns dann, während Dämlord und ich bis zum späten Ende (21:00) ausharren wollte. An diesem Tag schien aber nirgends Party angesagt zu sein, weswegen wir auch etwas früher die heiligen Hallen des Bildschirmspiels hinter uns ließen. Bei Rückkehr in unserer Pension stellten wir noch fest, dass Chrischis Bett langsam zerfiel. Der Samstagabend konnte uns dann nicht mehr zum Weggehen bewegen, obwohl natürlich Chrischi wieder regeniert war. Den Samstag bzw. besonders die erste Hälfte des Tages kann man sich Games Convention-bezogen definitiv schenken, da man fast nur in der Menge eingeschlossen steht – ohne zu zocken. So langsam zehrten die vergangenen Tagen an den Kraftreserven, aber ein paar Stunden musste noch auf der GC verbracht werden. Nach dem letzten Frühstück, dem vorsichtigen Zusammensetzen von Chrischis Koje und dem Auschecken verstauten wir unser Gepäck in den Schließfächern am Bahnhof und machten uns wieder zum Messegelände auf, das heute deutlich leerer war. Ganz relaxt besorgten wir uns GBA SPs – dieses Jahr durfte man sich kein Spiel aussuchen, bekam aber das Shirt sofort – und wollten uns Halo 2 reinziehen. Nachdem wir aber bestimmt eine Viertelstunde in der Schlange standen und es keinen Meter voranging, schenkten wir uns Microsofts Vorzeigetitel; auch Fable war stets zu stark umlagert. So ließen wir dann die Games Convention langsam ausklingen, während unser manischer Kameramann und Stalker in spe Chrischi letzte bewegte Bilder aufzeichnete. Hier ein paar Vorträge, dort ein paar Spiele und da einige Give-aways. Dann ging's zurück zum Hauptbahnhof, kurzer Snack im McDonald's (wir sahen wieder Gothic People) und ab in den Zug. Auf der Fahrt wurde Chrischi dann erleuchtet, dass er ja gar nicht bis nach Hamburg fahren musste und sprang vorher aus dem Zug. Die meisten Hoffnungen
und Vorsätze des letzten
Jahres wurden erfüllt, wie oben im Text mehrfach geschildert.
Wesentlich mehr angespielt haben wir jedoch nicht, da die Übersichtlichkeit
(was gibt es wann und wo) nicht unbedingt die beste ist, wenn man nicht
explizit Notizen und Pläne macht.
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