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Mafia
<Last Update: 30.06.2003>

Test:
 
Mafia [PC]
Entwickler: Illusion Softworks / Offizielle Mafia-Website
Hersteller: Take 2 Interactive
Jahr: 2002
Version: dt. Software (dt. Texte) mit dt. Anleitung
700 MHz 128 MB RAM 1,8 GB HD 32fach CD-ROM DirectX 8.1 32 MB Gfx
Testsystem: Athlon 1.000 MHz, 512 MB SD-RAM, „Kyro 2“ | Verkaufsversion
 8/10

[ Allgemein ] [ Präsentation ] [ Fazit ]
 
GameStar 10/02: „Die neue Action-Referenz“, 91% Spielspaß und ein begehrtes Prädikat für „besondere Atmosphäre“ – doch spätestens wenn man Mafia durchgespielt hat, merkt man, dass hier die GameStar erneut einem Hype erlegen ist. Nachdem Half-Life rekordverdächtig und nicht unumstritten seit Ausgabe 12/98 (!) die Spitze der Action-Charts angeführt hatte, konnten die Redakteure dieses Spiel wohl nicht mehr sehen und ersetzten es kurzerhand durch den spielbaren Gangsterfilm Mafia.

Der ehemalige Taxifahrer Thomas Angelo möchte aus seinen Mafia-Geschäften aussteigen und alle hohen Tiere seiner „Familie“ auffliegen lassen. Deshalb trifft er sich mit einem Polizisten und erzählt ihm, wie er damals vor rund zehn Jahren mit der Mafia in Berührung kam, in die Familie aufgenommen wurde, dort Karriere machte und schließlich zur Überzeugung kam, dass Mafiosi vielleicht doch nicht sein Traumjob ist. In Rückblenden schlüpft der Spieler jetzt in die Rolle des aufstrebenden Thomas Angelo und erledigt die verschiedensten Aufträgen in der Verbrecherhochburg „Lost Heaven“ in den 30er Jahren. Diese Stadt ist realistisch auf- und komplett nachgebaut – ähnlich wie in der GTA-Serie. Es gibt neun Stadtteile, die sich grafisch zum Teil deutlich voneinander unterscheiden: So fahrt Ihr auf „Central Island“ durch riesige Straßenschluchten, „Hoboken“ wird von heruntergekommenen drei- bis vierstöckigen Arbeiterhäusern dominiert, wohingegen „Oakwood“ durch gepflegte Einfamilienhäuser mit vielen Grünflächen glänzt.
Bewohnt wird Lost Heaven von sportlich zur Seite hüpfenden und viel fluchenden Fußgängern, die man ebenso oft auf dem Bürgersteigen herumschlendern, wie auch in Autos sitzend durch die Straßen fahren sieht. Als alternatives Fortbewegungsmittel bieten sich die Straßen- und Hochbahn an, die ohne Rücksicht auf den übrigen Verkehr versuchen ihren Fahrzeiten einzuhalten.

Und mitten in diesem Getümmel befindet sich Thomas, von seinen Mafia-Kollegen auch liebevoll Tommy genannt. Von Don Salieri erhält er eher simpel erscheinende Gangster-Aufträge wie z.B. eine Wagenladung Zigarren stehlen, die alle zum Weiterspielen unbedingt zu erfüllen sind. Daraufhin müsst Ihr nun zunächst den Hinterhof von Salieri‘s Bar aufsuchen und mit dem stotternden Ralphy sprechen, der Euch zeigt, wie man die Schlösser der verschiedenen Autos knackt. Fortan habt Ihr dann die Möglichkeit, diese Wagenmodelle zu hijacken. Nun sucht Ihr Euch ein Auto aus Eurem Fuhrpark bereits geklauter Wagen aus und schaut anschließend beim Waffennarren Vincenco vorbei, der Euch meistens mit Pistolen abspeist, während die anderen Mafiosi fast immer schlagkräftige Maschinengewehre erhalten. Tommy kann übrigens nur maximal zwei große Waffen, aber unbegrenzt viel kleines Mordwerkzeug tragen. 
Erst jetzt könnt Ihr den Hinterhof der Bar verlassen und quer durch die Stadt zu einem auf der transparent einblendbaren Karte markierten Zielpunkt fahren – wahlweise mit manueller oder deutlich bequemerer Automatikschaltung. Ihr müsst aber nicht den direkten Weg nehmen, sondern könnt auch die ganze Stadt erkunden – vorzugsweise mit nicht mehr als 60 km/h (Geschwindigkeitsbegrenzung einschaltbar), da ansonsten zufällig herumschlendernde Polizisten auf den Bürgersteigen oder patrouillierende Streifenwagen auf Euch aufmerksam werden. Dann erscheint zunächst ein Strafzettel-Symbol am oberen Bildschirmrand, was bedeutet, dass es nur bei einer Geldstrafe bleibt, sofern die Polizei Euch erwischt. Fahrt Ihr einfach weiter und aus dem Blickfeld der Polizisten, die Euch ertappt haben, wird das Symbol transparent und verschwindet nach einiger Zeit. Bei schwereren Vergehen oder andauernder Flucht mit Streifenwagen im Nacken kann sich Euer „Fahndungslevel“ erhöhen hin zu „Verhaften“ (Handschellen-Symbol) und schließlich „Gesucht“ (alle Polizisten sind alarmiert). Werdet Ihr nun gestellt, bedeutet dies das Ende der Mission und Ihr könnt und müsst es erneut versuchen (gespeichert wird automatisch jeweils nach Spielabschnitten). Benutzt Ihr ungeniert Schusswaffen, erscheint anstatt des Strafzettels bzw. der Handschellen eine Pistole – Ihr seid nun Freiwild für die Gesetzeshüter.
Versteckt Ihr Euch an einem abseits gelegenen Ort, blendet sich ein abnehmender „Gesucht“-Balken ein, und alle Eure Untaten werden vergeben, wenn dieser leer ist.
Doch hier zeigt sich schon eine erste Schwäche des Spiels – es gibt kaum Hinterhöfe oder Gassen, in denen Ihr Euch eben verstecken könnt! Ihr müsst Euch also ein paar der wenigen brauchbaren Fluchtpunkte merken, oder Ihr flieht zu Fuß. Nicht aber etwa in Menschenansammlungen in kaum vorhandenen Fußgängerzonen oder Parks, die sowieso meist von Polizisten überwacht werden, sondern am besten hin zu einer Hochbahn-Haltestelle, wo Ihr einen der vielen KI-Fehler ausnutzen könnt: Ihr rennt nach oben auf den Bahnsteig, wartet auf die Euch verfolgenden Polizisten und sprintet einmal über die Gleise auf den gegenüberliegenden Bahnsteig. Eure gesetzestreuen Häscher haben eine gute Erziehung genossen und überqueren die Gleise nicht, sondern laufen wieder nach unten und dann zur Treppe hinauf zum anderen Bahnsteig. Ihr überquert nun einfach erneut die Gleise, bevor die Polizisten den Steig betreten, und entkommt, da die Cops völlig verwirrt unter Euch herumlaufen und, wenn überhaupt, erst sehr spät die Verfolgung wieder aufnehmen. 
Fast so nervig wie die Gesetzeshüter sind auch die Autofahrer, von denen einige anscheinend eher ins Altenheim denn auf die Straße gehören: Immer wieder passiert es, dass Euch ein entgegenkommendes Auto beim Abbiegen schneidet, obwohl Ihr mit 120 Sachen unterwegs seid. Es kommt sogar vor, dass ein Automobil zwischen zwei Straßenbahnen gerät und durch die Luft geschleudert wird, anschließend aber unbekümmert weiterfährt... Von normalen Unfällen mit anderen Verkehrsteilnehmern und unschuldigen Straßenschildern einmal ganz abgesehen.
Somit kommt es auch oft zu einer Beschädigung Eures Gefährts, was man optisch durch zersplitterte Fensterscheiben, kaputte Scheinwerfer und Kratzer am Auto erkennt – Auswirkungen aufs Fahrverhalten in Form von erschwerter Steuerung hat dies jedoch nicht. Erst nach wirklich harten Crashs spürt Ihr den Zustand Eures Wagens, indem er plötzlich langsamer beschleunigt und eine wesentlich niedrigerer Endgeschwindigkeit erreicht. Nach einer weiteren Fahrt z.B. frontal gegen eine Mauer kann man den fahrbaren Untersatz dann völlig vergessen – er explodiert zwar nicht (was nur bei Schüssen auf die Motorhaube vorkommt), doch wird man nun selbst von Fußgängern überholt. Aber was tun? Reparieren lassen kann man das Auto nirgends und ein geeigneter, ebenbürtiger Ersatz findet sich oft nicht so schnell. Also wird einfach ein weiterer schwer Bug ausgenutzt, indem man eine Waffe zückt, sie aus dem Fenster seines Schrottwagens hält – und alle Motorschäden sind behoben! Mit etwas Pech kann es aber so auch zu einem Totalausfall kommen (z.B. wenn das Auto noch unbeschädigt ist, Ihr aber vielleicht tatsächlich aus dem Auto heraus schießen wollt!), dann einfach das Ganze so oft wiederholen, bis der Autogott Euer Gefährt wieder repariert hat...

Seid Ihr endlich am jeweiligen Ziel angelangt, was bei Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h schon mal etwas länger dauern kann, geht die Action richtig los – vor allem mit einem sehr „abwechslungsreichen“ Missionsablauf: So führt jeder Auftrag früher oder später zu einer Schießerei – was oft auch an unplanmäßigen Ereignissen liegt –, aber zum Glück sind die Schauplätze immer wieder stimmungsvoll und spannend aufgebaut; Ihr besucht schicke Bordells, bestreitet diverse Verfolgungsjagden per Auto oder benutzt ein Scharfschützengewehr auf einem alten Gefängnisturm... Allerdings wird während all dieser Missionen ein weiterer Kritikpunkt sehr deutlich: Es gibt keine alternativen Lösungswege! Selbst Situationen, die den Spieler förmlich anschreien, doch mal auf Gewalt zu verzichten und sein Gehirn ein wenig einzusetzen, sind immer nur durch die eine vorgesehene Handlungsweise – nämlich Ballern – zu bewältigen. 
Somit leidet das Spiel unter einer enormen Starrheit, die durch den strikt linearen Spielablauf und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit des Protagonisten noch unterstrichen wird; man kann nahezu kein Haus betreten, welches nicht gerade in den Missionen eine Rolle spielt. Und selbst wenn man schon einmal z.B. im Bordell war, kann man im späteren Spielverlauf da nicht mehr hinein. Man fühlt sich also gewissermaßen isoliert.
Die Schießereien gestalten sich dagegen einigermaßen aufregend, auch wenn das Spiel an Genrekönige wie Max Payne nicht herankommt. Man kann sich ducken, seitlich „strafen“ und eine elegante, aber zu langsame Seitwärtsrolle vollführen, die durch zweimaliges Drücken der „Strafen“-Taste ausgelöst wird – und somit öfter als einem lieb ist. Steht man zu nah an einem Hindernis, kann Tommy seine Waffe nicht benutzen, was zwar realistisch, aber dennoch nervig ist.
Das Schlimmste ist aber die künstliche Intelligenz der Gegner: So schauen diese nicht selten in eine vollkommen falsche Richtung, laufen gegen Wände, bleiben dort hängen, hocken teilnahmslos hinter Autos und Kisten oder zielen durch Fensterscheiben auf Euch, ohne jedoch abzudrücken – Ihr könnt sie währenddessen in aller Ruhe ausschalten.

Ist ein Auftrag dann erfüllt, geht’s per Auto zurück zu Don Salieri. Auf Eurem Rückweg könnt Ihr – als einzige Abweichung vom linearen Spielablauf – vorher noch bei Lucas Bertone vorbeischauen, der Euch dann nach Erfüllen seiner Bonusaufträge zusätzliche Luxusschlitten verschafft. Bei Bertone findet Ihr auch einen Eure Gesundheit sofort aufbessernden Verbandskasten, welcher sonst nirgends außerhalb der Baller-Missionen zu finden ist. Genauso verhält es sich mit Waffen: Herumliegende Tötungswerkzeuge (eigentlich ja unrealistisch...) oder gar einen Waffenladen gibt es nicht. 
In Lost Heaven hat man also kaum Handlungsfreiheiten, Interaktion mit der Umgebung oder den Passanten findet gar nicht statt. Die einzigen Worte, die das herumlaufende Volk für Euch übrig hat, sind Beschimpfungen wegen Eurer Fahrweise. Im Nachhinein fällt dem Spieler auch auf, dass Lost Heaven keinerlei eigenständige Nebengeschehnisse zu bieten hat: Es hält zwar ab und zu ein Auto am Straßenrand und der Fahrer steigt aus, aber rege Marktplätze mit feilschenden Händlern, kleine Restaurants mit speisenden Gästen oder Feuerwehreinsätze nach Unfällen gibt es nicht – und das Jahre nach GTA und Shenmue!
Dabei wäre das Einfügen solcher gescripteten Ereignisse sicher kein Problem gewesen, da Lost Heaven eigentlich alles bietet, was das Herz begehrt: Feuerwache, Krankenhaus, Museum, Einkaufshalle, Stadion, Schule, Flughafen, Bahnhof und natürlich etliche kleine Läden am Straßenrand (die aber nur durch grobe Wandtexturen angedeutet werden). Alleinige Ausnahme – neben dem Öffnen einer Klappbrücke für ein passierendes Schiff – bilden hier drei Tankstellen, an denen man das einzige missionsunabhängige Script-Ereignis mit Interaktionsmöglichkeit findet: Ein Tankwart füllt den Tank Eures Autos auf, was aber wiederum überflüssig ist, da Euch praktisch nie der Sprit ausgeht! 
Böte das Spiel (viel!) mehr solcher Scripts, mehr (bzw. überhaupt!) begehbare Gebäude und die Möglichkeit mit Passanten zu reden, so würde es einen wesentlich lebhafteren Eindruck hinterlassen. Sicherlich ist das aufwendiger zu programmieren, es würde Lost Heaven aber aus dem sterilen Winterschlaf befreien. 

Besonders deutlich wird diese merkwürdige Atmosphäre bei einem Besuch des Umlandes von Lost Heaven. Das gibt es zwar auch in Mafia, aber man muss in KEINER einzigen Mission weiter als ein paar Meter ins Grüne fahren! Dabei ist ein riesiges Areal programmiert worden: Man fährt durch einen engen Waldweg, um sich wenig später an einer sich das Gebirge hinaufschlängelnden Gebirgsstraße zu versuchen. Ab und zu findet man auch Wege, die mitten in die Walachei führen und meistens kleinere Abkürzungen zwischen zwei Hauptverkehrsstraßen darstellen. Es ziehen saftige Wiesen, dichte Nadelwälder und seichte Seen am Spieler vorbei, dass man am liebsten aussteigen und alles erkunden würde. Allerdings ist auch hier der Bewegungsspielraum sehr stark eingeschränkt; fast immer verhindern unüberwindbare Hindernisse wie Zäune oder Bäume ein weiteres Erkunden oder eine Fahrt auf die Wiesen, und wenn das nicht mehr reicht, müssen eben unsichtbare Barrieren herhalten. Letztendlich fragt man sich also, wieso diese idyllischen, wenn auch völlig toten Gebiete überhaupt eingebaut wurden. Eine Diashow hätte da beinahe den selben Effekt gehabt... 

Präsentation
Grafisch ist Mafia wirklich sehr schön geworden. Vor allem die Autos präsentieren sich in einem detaillierten, wenn auch viel zu stark glänzenden Gewand. Auch die Hauptcharaktere sind realistisch modelliert, wobei die Mimik in den zahlreichen Zwischensequenzen durch Stirnrunzeln besonders gut gelungen ist. Allerdings scheinen die Augen immer am Gesprächspartner vorbeizuschauen, fast so, als ob alle Personen geistig vollkommen abwesend wären. Dabei sind die Augen keineswegs nur starre Gesichtstexturen, sondern bewegliche Polygonobjekte! Tommy wird übrigens in der Third-Person-Perspektive gesteuert, in den Autos gibt es mehrere Kamerapositionen.
Die Animationen sind allesamt flüssig und bis auf die zur Seite hechtenden Fußgänger auch glaubwürdig in Szene gesetzt. Das Zusammenspiel mit anderen Objekten ist besonders in Zwischensequenzen leider weniger gelungen; so werden Waffen gar nicht richtig in den Händen gehalten oder werden beim Ablegen auf einen Tisch auf selbigen „teleportiert“. 
Die relativ geringe Polygonmenge der Gebäude und Bauwerke wird durch geschicktes Texturieren kaschiert. Fährt man allerdings zu nah an einige Häuserfassaden, so wirkt die Grafik verwaschen und irgendwie unfertig.
Die miesesten Texturen lassen sich aber auf dem Land finden: Fährt man hier quer über eine Wiese (wozu man eigentlich selten genug die Möglichkeit findet), hat man nur noch eine schlichte grüne Fläche unter sich, die Gras darstellen sollen... Und auch oben erwähnte Seen und andere Wasserflächen sind grauslich anzuschauen! 
Die Weitsicht ist mehr als ausreichend, aber hier und da hätte man den Sichtnebel und deutlichen Gebäudeaufbau noch mehr vermeiden können.
Schade auch, dass die zwar allesamt sehr schön aussehenden Tageszeiten und Witterungsbedingungen (kein Schnee oder Sturm) sich nicht dynamisch verändern, sondern von Mission zu Mission festgelegt sind. Die Jazz-Musikuntermalung in Mafia verhilft zu mehr Gangster-Atmosphäre, geht einem aber nach einiger Zeit gehörig auf die Nerven! Ein paar mehr Kompositionen als vier oder fünf, die sich dann auch der jeweiligen Spielsituation anpassen, hätten dem Spiel gut getan.
Für die deutsche Version wurde das Spiel komplett lokalisiert. Die Sprachausgabe ist solide, kann aber bis auf Paulie (Synchronstimme von Joe Pesci) nie gänzlich überzeugen; Betonungen sind oftmals ungeschickt gesetzt, obwohl die eigentlichen Stimmen gut zu den Personen passen. Negative Ausnahmen bilden hier die Passanten und vor allem unbedeutende Kleinganoven, die scheinbar alle vom gleichen Amateursprecher synchronisiert wurden.
Typisch für hiesige Verkaufsversionen ist auch das komplette Entfernen von Blut. Die eigentliche Brutalität bleibt hierbei dennoch erhalten: So krümmen sich schwer verletzte Gegner am Boden und winseln nach einem Arzt, während Ihr sie entweder von alleine verrecken lassen oder Ihnen den Gnadenschuss geben könnt. Nicht gerade für seichte Gemüter sind auch einige deftige Zwischensequenzen, in denen immer noch blutverschmierte Leichen zu sehen sind. Passanten können übrigens nicht „endgültig“ getötet werden, da sie immer wieder unbekümmert aufstehen und sich teilweise gar wie die Zombies in Resident Evil erheben.
Mit einem „Blood Patch“ (z.B. von Blood-is-red.de) kann man den Lebenssaft wieder mühelos in Strömen fließen lassen. Werdet Ihr nun angeschossen, bleiben Blutspritzer an der virtuellen Kamera hängen, die langsam nach unten fließen und Euch so die Sicht erschweren können.

Fazit
Die tolle, dramatische Story fesselt und überdeckt größtenteils die Leblosigkeit der Stadt. Etliche KI-Fehler, ein angeblich komplexes, jedoch tatsächlich nicht besonders ausgeprägtes Schadensmodell der Autos und kein Mehrspielermodus, der für Langzeitspaß hätte sorgen können, schwächen den Gesamteindruck jedoch leider nicht unwesentlich. 
Wer den relativ kurzen Story-Modus geschafft hat (ca. 10-15 Std.), sollte gleich nach dem Abspann mal “Freie Fahrt (Extrem)” auswählen: Die melancholische Stimmung des Abspanns überträgt sich auf das Spiel, denn plötzlich fährt man nicht mehr durch das umkämpfte Lost Heaven, sondern durch eine sterile, ja schon fast tote Stadt!

Hat so ein Spiel also 91% Spielspaß und den Thron der GameStar-Action-Charts verdient (GTA III zum Vergleich: 90%)? Im Hinblick auf die vielen Detailmängel: Nein! Da hat die PC Games mit 89% (auch GTA III) eine etwas passendere Wertung vergeben. Spätestens nach dem Abspann hätte den Redakteuren auffallen müssen, dass Mafia eben kaum mehr zu bieten hat als eine vorgegebene, dafür aber ungewohnt schön erzählte und actiongeladene Story, verpackt in insgesamt gut funktionierende Spielmechanismen und verführerische Grafik – aber leider ohne jegliche spielerische Freiheiten, die aus einem guten ein ausgezeichnetes Spiel machen können!

-Hyco-

Bewertungen:
GameStar:
91% (10/02)
PC Games:
89% (10/02)
PC Action:
92% (?/02)
Bewertungen englischsprachiger Online-Magazine auf Game Rankings.

Lösungen:

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