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Zatoichi
<Last Update: 27.06.2004>
 
Zatoichi - Der blinde Samurai
Zatoichi
J 2003
Regie: Takeshi Kitano
Drehbuch: Takeshi Kitano 
Darsteller: Takeshi Kitano, Tadanobu Asano, Michiyo Ogusu, Daigoro Tachibana u.a.

Länge: 116 min.
Altersfreigabe: ?


Ein durchtriebener Clan strebt in einer kleinen Stadt nach der Herrschaft - ein blinder Masseur auf der Durchreise sorgt für Gerechtigkeit...

Ralf:
Der Charakter Zatoichi ist in Japan ungemein populär und Kult durch eine langjährige Spielfilmreihe. Multitalent Takeshi "Beat" Kitano hat sich jetzt an eine Neuinterpretation gewagt, und um keine Vergleiche mit den Vorgängern heraufzubeschwören, ist u.a. der von ihm selbst gespielte blinde Zatoichi blondgefärbt!
Die Geschichte an sich ist eine typische Reisender-Samurai-Story mit verfeindeten Clans, Intrigen, Verrätern und offenen Rechnungen. Kitano bricht aber diese klassischen Zutaten durch Musik, Humor und CGI:
Die Musik spielt - besonders am Ende - eine große Rolle; oft scheinen die Melodien und Geräusche direkt durchs Leinwandgeschehen erzeugt zu werden. Generell ist die Sounduntermalung modern und teilweise elektronisch, alles in allem aber hervorragend.
Der Humor ist dagegen typischer Slapstick aus Fernost, der mit absurden Szenen daherkommt und manchmal ein wenig nerven kann.
Als letztes stechen die Computereffekte hervor, die besonders in den harten Kämpfen für Blutfontänen eingesetzt wurden. Künstlerisch ist das sicher interessant und es gibt auch genügend "handgemachte" Effekte, jedoch schwankt die CGI-Qualität zwischen glaubhaft und diletantisch. Dafür sind die Schwertduelle sehr gekonnt inszeniert und choreographiert - schnell, brutal, minimalistisch.
Die Charaktere sind allesamt Standardfiguren für solch eine Geschichte, bekommen aber besonders durch Rückblenden teils tragische Tiefe. Die Schauspieler müssen daher auch nicht allzu viel leisten; Kitano spielt wieder in bekannt schweigsamer und brummeliger Manier, was manchmal in der deutschen Synchro etwas holprig wirkt. 
Zatoichi ist pure Unterhaltung mit anarchischer Note, schlägt aber auch unerwartet ernste, nachdenkliche Töne an. Wer mit sprunghaften asiatischen Filmen etwas anfangen kann und nicht Kitanos neues Meisterwerk in Sachen Anspruch erwartet, sollte sich den den Spaß nicht entgehen lassen!

4/5

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