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Prager Supergangster basteln
an Superwaffe und nur ein unkonventioneller Agent kann dem Einhalt gebieten.
Ralf:
Vin Diesel, aktueller Number One Coolie
im US-Film mit Reibeisen- stimme und Glatze (und überhaupt DEM Namen),
ist wieder zurück in einem Actionfilm von Rob Cohen. Nach Aussage
der Macher ist Triple X der definitive Agentenfilm der neuen Generation,
die sich wohl eher mit einem ruppigen Antihelden denn mit einem kultivierten
Edelspion identifizieren können soll. Dementsprechend oft werden dann
bekannte 007-Themen und -Settings übernommen und noch deutlich auf
cool und hart getrimmt. Dazu die Stuntanzahl ordentlich erhöhen, viele
"coole" Feuerwaffen beifügen und alles mit brachialer Metal-Mucke
würzen. Fertig ist der Blockbuster!?
Leider hat der Film aber das große
Manko, sich nicht klar zwischen Ernsthaftigkeit und Trash zu entscheiden.
Die meisten Abenteuer des britischen Vorzeigeagenten James Bond waren
zwar auch eher augenzwinkernd gemeint, aber in Triple X geben sich
haarsträubend unrealistische und übersteigerte Stuntszenen (die
guten) und "seriöse" Phasen (die langweiligen) ein recht krudes Stelldichein
– über die "Story" braucht man dabei gar kein Wort mehr verlieren!
Vin Diesel schafft es zwar, mit seiner
Ausstrahlung und coolen Art (in der Tat sind seine Sprüche und kurzen
Comments mit das Beste), den Film locker zusammenzuhalten, und auch die
Action, die erfreulicher- weise mal wieder auf klassischen "Motorsport"
setzt, ist beileibe nicht schlecht, sondern fast durchgehend "larger than
Life"!
Doch ein Film, in dem der Protagonist
auf einem Silbertablett über Geländer grindet (!), muss durchgehend
– wenn auch unfreiwillig – komisch sein, wie z.B. der in dieser Hinsicht
hervorragende Blade II, und das ist hier leider nicht der Fall.
Hinzu kommen noch ein recht unspektakulärer Oberschurke und ein Gähnfinale
mit einem billigen Schnellboot.
Die Versprechungen der ausführlichen
Trailer-Kampagne kann Triple X also nicht vollends erfüllen,
auch wenn der Film unterm Spaßaspekt grandios beginnt: unsere einheimischen
Kopf-durch-die-Wand-Rocker “Rammstein” mit Live-Auftritt und ihrem wohl
schlechtesten Lied!
Unterhaltsam? Klar, aber Vin Diesel’s
vorheriger Film The Fast and the Furious war insgesamt runder (auch
wenn dort natürlich die Action nicht SO fett war!).
Wenn Triple X aber im Sequel seinen
eigenen Stil findet und perfektioniert und sich nicht wirklich mit den
ernsteren Altstars James Bond oder Mission: Impossible messen will,
wackelt der Action-Trash- Thron in Hollywood! And there was xXx... |
2/5
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