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The Time Machine
The Time Machine
USA 2002
Regie: Simon Wells
Drehbuch: John Logan
Darsteller: Mark Addy, Jeremy Irons,
Guy Pearce, Orlando Jones, Phyllida Law, Samantha Mumba u.a.
Länge: 96 min.
Altersfreigabe: FSK ab 12
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Große Liebe eines jungen
Gelehrten wird erschossen, worauf dieser eine Zeitmaschine baut, das Unglück
damit aber nicht umkehren kann, deshalb in die ferne Zukunft flieht und
dort scheinbar ein friedvolles Paradies vorfindet...
Ralf:
H.G. Wells' SF-Utopie ist einer der größten
Genreklassiker und wurde bereits Mitte der 50er in charmanter Weise verfilmt.
Jetzt hat sich ein entfernter Verwandter Wells' an das Remake gemacht,
das mit moderner Tricktechnik das Original auf visueller Ebene natürlich
weit hinter sich lässt. Inhaltlich ist's leider nur ein actionreiches
Abenteuer geworden, das besonders am Schluss auch noch deutlich Federn
lassen muss.
Der Film beginnt mit einem schusseligen
Guy Pearce, der nach dem epochalen Memento
scheinbar seinen Durchbruch geschafft hat, und schwelgt in sympathischer
Unterhaltung und schöner Ausstattung. Durch den Tod seiner Geliebten
wird außerdem die Motivation zum Bau der titelgebenden, coolen Steampunk-Maschine
gegeben, was im Originalfilm nicht der Fall war. Was folgt, sind sehr gut
getrickste Zeitreisen durch mehrere Epochen, bis Pearce schließlich
bei dem paradiesischen Naturvolk Eloi landet.
Natürlich ist das hottest chick in
"town" ;-) auch gleich die aufgeschlossene Sprachlehrerin, die sich somit
als neue Liebe prädestiniert. Übrigens sind die Eloi nicht so
naiv-debil wie im Urfilm, auch die Morlock, die recht bald die Idylle zerstören,
sind andersartig, eher wie Aliens – sehen aber cool aus, auch wenn ihre
meilenweiten Affensprünge nicht immer gekonnt animiert sind!
Und jetzt wird der Film deutlich schlecht(er):
Pearce steigt auf der Suche nach den Morlocks in eine "Geisterhöhle",
in der ein Artefakt aus vergangenen Zeiten liegt, welches natürlich
noch voll funktionsfähig ist! Es geht weiter in die Morlockbehausungen,
wo unser Held auf einen intelligenten Mutanten trifft, dessen Kaste mit
ihren telepathischen Kräften die tierischen Morlocks beherrscht! Und
weil Pearce ein good Guy (!) ist, benutzt er schließlich nach dem
unausweichlichen Kampf mit dem Ober-Morlock seine Zeitmaschine als Zeitbombe,
um eben mal alle Morlocks gekonnt zu vernichten – die Menschfresser verdienen
wohl nichts anderes als den Genozid!
Das Happy End wartet dann noch mit einer
zeitüberspannenden Szene auf, die irgendwie total überflüssig
ist. Viel zu meckern, trotzdem immer noch ganz nett. |
3/5
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