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Road to Perdition
<Last Update: 05.10.2002>
 
Road to Perdition
USA 2002
Regie: Sam Mendes
Drehbuch: David Self
Darsteller: Tom Hanks, Paul Newman, Jude Law, Tyler Hoechlin, Stanly Tucci u.a.

Länge: 119 min.
Altersfreigabe: ?


Familienvater arbeitet in den 30ern für kleinen Mafia-Paten, gerät nach blutigem Auftrag, den sein neugieriger ältester Sohn beobachtet, in tödliches Komplott eines Neiders und muss fliehen...

Ralf:
Das ist jetzt also der erste Film mit einem „bösen“ Tom Hanks, ganz klassisch als Mafiosi. Jedoch ist es nicht weit her mit seiner Bösartigkeit, denn durch das zentrale „Ein Hanks sieht rot“-Motiv ist der beste Mann des Dons klar ein ehrbarer Gentleman-Verbecher, dem man dann seine Morde aus nachvollziehbaren Gründen gerne vergibt. Schmutzarbeit aus früheren Tagen wird nur angedeutet und fällt somit schnell unter den Tisch.
Die Geschichte ist ähnlich gemäßigt wie die Mehrzahl der auftretenden Charaktere – dargestellt von vielen (begabten) Stars – und macht den Film wohl zum ruhigsten Mafia-Film ever: Zahlreiche leise Szenen, teils etwas in den Kitsch hinein, kaum Schießereien, keine Gang Wars. Atmosphärisch ist das Werk besonders zu Beginn und zum Showdown hin herausragend, unterstrichen von wunderschöner Musik und in umwerfend stilvollen, aber niemals protzenden Bildern festgehalten. Die wenigen Shoot-outs sind ebenfalls außergewöhnlich gut, werden zumindest Actionfans aber nicht zufriedenstellen können.
Leider kann die Handlung diesen gelungenen äußeren Rahmen nicht ganz ausfüllen, da besonders die „überraschenden“ Momente einfach zu vorhersehbar sind. Wenn der Film dann in der Mitte – leider für längere Zeit – zu einem recht behäbigen Road Movie wird, ebbt das Interesse des Zuschauers zügig ab. Ein kurzes Intermezzo mit dem natürlich leicht irren mörderischen Verfolger verläuft sodann auch allzu bekannt und nicht gerade realistisch (wie kann man mit einer Pumpgun aus kurzer Entfernung mit zig Schüssen nicht treffen!?).
Operation Tabula rasa am Ende ist noch einmal vor allem ein stilistischer Höhepunkt, wonach Hanks ein gaaanz unabsehbares Schicksal ereilt und sein Sohn den Film mit dem pathetischsten Spruch seid Emmerich und Spielberg unwürdig beschließt.
Insgesamt also ein technisch perfekter und phasenweise wirklich hervorragender Film, der jedoch von vermeidbaren narrativen Mängeln etwas nach unten gezogen wird – aber das ist halt Hollywood! 

4/5

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