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Mutter mit Tochter mietet sich Luxuswohnung,
doch bereits in der ersten Nacht dringen drei Einbrecher ein und suchen
etwas bestimmtes – und das liegt im Panikraum, in den sich die Familie
flüchten konnte...
Ralf:
David Fincher, Regisseur des umwerfend
grandiosen Fight Club, ist wieder da. Doch alle, die ein neues Hollywood-Meisterwerk
erwarten, müssen leider ihre Erwartungen herunterschrauben, denn auch
wenn das wortwörtliche Kammerspiel perfekt inszeniert ist, kann ich
mich den vielen Lobeshymnen oder zumindest Höchstwertungen der (Mainstream-)Presse
nicht anschließen: von angeblich nervenzerfetzender Spannung ist
besonders in der ersten Hälfte selten etwas zu spüren! Das liegt
zum einen an den Einbrechern, denn die sind wirklich lange Zeit überhaupt
nicht bedrohlich. Dass Forest Whitaker der good guy sein wird, ist sofort
klar, ebenso ist der Anführer der Bande eindeutig als wanna-be-bad
mit Clownfunktion zu erkennen. Und folglich muss der maskierte Dritte dann
später den wahren Schurken spielen.
Zum anderen braucht man lange Zeit nicht
um die Protagonisten im Panikraum zittern, weil es selbstverständlich
ist, dass diese aus dramaturgischen Gründen erst später in die
Gewalt der bösen Buben fallen werden. Also Drehbuch- (ja, man sagt
sich nicht selten “Man/Frau, bist du blöd!”) und Besetzungsfehler
(obwohl alle Schauspieler sehr gut sind)!
Aber zum Glück wird vieles von Fincher‘s
Regieroutine und der exzellenten Kameraarbeit aufgefangen – und in der
zweiten Hälfte geht’s sogar richtig ab, wenn der Maskierte ultrabrutal
abtickt und sich außerdem noch als unkaputtbarer Zombieverschnitt
(wie auch der plötzlich auftauchende Daddy) erweist, auch wenn dann
die eher psychologische Spannung der handfesten weicht. Bemerkenswert dann
noch, dass es auch kein Happy End für Whitaker zu geben scheint; Mami
und Töchterchen suchen sich derweil eine neue Luxushütte. Wahrlich
nicht schlecht, aber ich gucke mir trotzdem lieber noch mal Fight Club
an :-) |
4/5
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