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Tunichtgute klauen den Kopf
der Buddha-Statue vom Dorf Ong-Bak, worauf der beste Kämpfer die Verfolgung
aufnimmt...
Ralf:
Kampfsportfilme haben eher selten eine
überzeugende Geschichte oder begabte Schauspieler, sondern verlassen
sich auf die Inszenierung der Fights. Zumeist erwartet einen dann auch
da nur Karate Tiger-Müll, außer man hat einen besseren
Film von z.B. Jackie Chan oder Jet Li erwischt. Nun muss ein weiterer Name
in diese Reihe aufgenommen werden: Tony Jaa.
In seinem Debütfilm gibt es eine
dümmliche Story, die einzig zum Trennen zwischen den Guten und Bösen
und der Verbindung der Kampfszenen dient. Und die schauspielerischen Leistungen
sind ebenso nicht erwähnenswert. Immerhin bietet die deutsche Synchronisation
- abgesehen von unpassenden Sprechern (Jaa mit Fiepsstimme) - simple, lustig-trashige
Texte (Schurke: "Oh nein!").
Durch die ersten Filmminuten muss man
sich dann auch eher durchbeißen, bis es dann endlich mit einer klassischen
Hetzjagd per pedes losgeht, die einen Vorgeschmack auf Tony Jaas atemberaubende
Artistik-Skills bietet.
In den bald folgenden Zweikämpfen
folgen die unterschiedlichen Gegner mit ihren verschiedenen Styles wie
in einem Beat 'em Up aufeinander; in Massenfights werden dann auch gerne
diverse Gegenstände als Waffen missbraucht.
Auffällig ist die generelle Härte
der Kämpfe: Ohne Einsatz von CGI, Seilen oder täuschendem Schnittgewitter
und Kameragehampel krachen die Schläge auf Köpfe und Tritte in
Mägen! Besondere Aktionen werden gar Anime-mäßig in Zeitlupe
und/oder aus anderem Blickwinkel wiederholt, damit man sie ob des teils
enormen Kampftempos auch richtig würdigen kann.
Welche der Wunden und Schmerzensschreie
in den Fights gespielt oder vielleicht authentisch sind, lässt sich
schwer sagen...
Eine eingeschobene Verfolgungsjagd mit
dreirädrigen "Tuk-Tuks" kann da nicht ganz mithalten, auch wenn es
dort ebenfalls nicht ungefährlich zugeht.
Erwähnenswert ist noch die erst unpassend
erscheinende elektronische Musikuntermalung, die aber in Kämpfen das
Geschehen noch überraschend intensiviert.
Also:Jackie Chan zu albern? Bruce Lee
zu klassisch? Jet Li zu abgehoben? Kein Bock auf homogene Symbiose von
Aktion und Narration? Den letzten Satz nicht verstanden? Dann ist Ong-Bak
auch was für Dich! :-) |
4/5
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