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Irgendwann in Mexiko
<Last Update: 28.09.2003>
 
Irgendwann in Mexiko
One upon a Time in Mexico
USA 2003
Regie: Robert Rodriguez
Drehbuch: Robert Rodriguez
Darsteller: Antonio Banderas, Johnny Depp, Willem Dafoe, Mickey Rourke, Salma Hayek u.a.

Länge: 100 min.
Altersfreigabe: ?


Die CIA mischt in Mexiko bei einem Putschversuch durch einen Drogenbaron mit und vertraut dabei auf die Dienste eines altbekannten Mariachi...

Ralf:
Nach seiner Kinderfilmtrilogie Spy Kids kehrt Robert Rodriguez zu seinen Wurzeln zurück und inszenierte den dritten Teil seiner El Mariachi-Reihe. Die Erwartungen sind dementsprechend hoch, aber Irgendwann in Mexiko befremdet den Zuschauer:
Zuallererst hat besonders in der ersten Hälfte des Film der eigentliche Held, Mariachi Antonio Banderas, eher wenig zu tun und muss die Leinwand dem CIA-Agenten Johnny Depp überlassen, der wieder herrlich over-actet und so ein Highlight des Films darstellt (auch wenn seine Synchro etwas merkwürdig ist). Nur irgendwie wirkt Depp leicht fehlplatziert in dem Film – es entsteht der fatale Eindruck, Rodriguez hätte die Skripte zu zwei, drei verschiendenen Filmen zusammengeschmissen und eine Prise Desperado (Irgendwann in Mexiko ist eigentlich auch wieder ein Remake-Sequel zu El Mariachi) und alle Mexikoproblematiken wie Korruption uvm. hinzugefügt! Die Story ist somit überladen und phasenweise undurchsichtig. 
Viele mitwirkende Stars bzw. bekannte Gesichter aus Rodriguez' Werken sind viel zu kurz zu sehen, besonders die fantastische Salma Hayek, die sicher kein Foto auf dem Plakat verdient hat. Willem Dafoe ist beinahe schon eine Fehlbesetzung.
Die Actionsequenzen, zentraler Bestandteil der Mariachi-Filme, leiden hier unter einer etwas wirren Inszenierung – meistens sieht man nur die schießenden/nachladenden Helden und durch die Luft fliegende Erschossene –, um dann aber urplötzlich wieder gelungene Einfälle und Augenblicke zu offerieren. 
Gegen Ende wird der Film dann unerwartet sehr hart und nihilistisch, was obige These des Filmeintopfs stützt, auch wenn diese Szenen für sich sehr gelungen sind (aber auch teils sinnlos)! Alles in allem muss man aber leicht wütend sagen: Schade!!!
So unterirdisch schlecht wie beinahe die komplette Presse übereinstimmend schreibt, ist Irgendwann in Mexiko zwar nicht, einen anarchischen Unterhaltungswert kann man ihm keinesfalls absprechen! Aber die Erwartungen vermag er halt überhaupt nicht zu erfüllen und hievt sich nur mit Mühe und Depp ins Mittelmaß. 
Wie schrieb damals die kurzlebige deutsche Ausgabe der britischen SFX sinngemäß über From Dusk till Dawn: "Solch einen genialen Film wird Rodriguez nie wieder machen." Es wird langsam Zeit, dass er uns endlich vom Gegenteil überzeugt (Kinderfilme stumpfen offensichtlich ab ;-)! 

PS: "Toller" deutscher Filmtitel...

3/5

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