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Die Liga der aussergewöhnlichen ...
<Last Update: 04.10.2003>
 
Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen
The League of extrordinary Gentlemen
USA 2003
Regie: Stephen Norrington
Drehbuch: James Robinson
Darsteller: Sean Connery, Shane West, Peta Wilson, Stuart Townsend u.a.

Länge: 110 min.
Altersfreigabe: ?


Im Jahre 1899 bedroht ein Superschurke den Weltfrieden und nur eine Gemeinschaft besonders begabter Menschen kann ihn noch aufhalten...

Ralf:
Die Liga bietet mit seinem viktorianischen Setting und den Steampunk-Elementen einen tollen und unverbrauchten Hintergrund. Dazu kommen noch große Protagonisten aus der klassischen englischsprachigen Literatur von Oscar Wilde über Jules Vernes bis Bram Stoker. Das alles beruht ursprünglich auf einem Comic des britischen From Hell-Erfinders Alan Moore. 
Somit überzeugt der Film vom Style und fängt die Atmosphäre ziemlich gut ein; leider sind die vielen Computereffekte immer als solche zu erkennen, was doch ziemlich peinlich ist, da man das eben nicht immer als "künstlerisches Stilmittel" durchgehen lassen kann!
Die Geschichte ist nicht allzu komplex, bietet aber nette Wendungen, auch wenn der Handlungsverlauf zu einem stumpfen Location Hopping verkommt. Überhaupt ist die Struktur des Filme sehr simpel, da Hollywood-typisch alles, was einmal erwähnt wird, später eine Rolle spielen muss und es keine Story-Experimente gibt.
Die Charaktere sind in der Tat alle außergewöhnlich: Sean Connery's Afrika-Haudegen Allan Quatermain ist der charismatische Anführer, die Vampirin, überzeugend dargestellt von La femme Nikita Peta Wilson, ist ziemlich übermächtig, Dr. Jekyll kann sich in Mr. Hulk, äh, Hyde verwandeln, der aalglatte Dorian Gray ist unsterblich, der Unsichtbare ist unsichtbar und Kapitän Nemo sorgt für die Ausrüstung und ist selbst eine krude Mischung aus Muslim, Hindu und Karateka. Tom Saywer kann nix. Leider ist es keiner der Figuren vergönnt, ihr Potential im Laufe des Films voll auszuspielen.
Dazu kommen einige haarsträubende Logikfehler, die aber nicht wirklich stören. Zum Ausgleich gibt's lustige Sprüche und deutsch sprechende Schurken zu Beginn des Films – auf die mies synchronisierte deutsche Fassung (besondern Quatermain und Nemo) sollte man also verzichten! 
Alles in allem ein unterhaltsamer Film mit tollem Background, der aber leider in allen Bereichen unter seinen Möglichkeiten bleibt. Und einen zweiten Teil, der das Setting und die Charaktere besser in Szene setzen könnte, wird es nach dem totalen Misserfolg in den USA wohl nicht geben.

3/5

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