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King Kong
<Last Update: 23.01.2006>
 
King Kong
The Lord of the Rings: The Return of the King
NZ/USA 2003
Regie: Peter Jackson
Drehbuch: Peter Jackson, Fran Walsh
Darsteller: Naomi Watts, Adrien Brody, Jack Black, Thomas Kretschmann, Colin Hanks, Jamie Bell u.a.

Länge: 188 min.
Altersfreigabe: ?


Filmteam reist in den 30ern auf eine unbekannte Insel und trifft dort auf Saurier und Riesentiere...

Ralf:
Peter Jackson, Innovator im Splatter- und Fantasy-Genre hat nach seiner brillianten und ebenso erfolgreichen Herr der Ringe-Trilogie ein Remake des Klassikers King Kong und die weiße Frau von 1933 in Angriff genommen, was ein langgehegter Traum des Neuseeländers war.
Man sollte King Kong nicht mit Jacksons Tolkien-Verfilmung vergleichen, trotzdem ist der Film angesichts der drei vorhergehenden Meisterwerke etwas enttäuschend! Zum einen ist King Kong drei Stunden lang. Okay, ich habe nix gegen Überlänge, zumal der Film auch nicht wirkliche Langeweile aufkommen lässt - trotzdem ist diese Laufdauer völlig unnötig: Ein Großteil der Zeit geht für die ausgeprägte Einführung der Charaktere und die Schiffsreise nach "Skull Island" drauf, in der die nicht besonders komplexen Figuren teils mit dem Holzhammer vorgestellt werden. Einige gute und witzige Szenen sind aber schon dabei, z.B. dass der Drehbuchautor quasi hinter Gittern seine Arbeit verrichten muss...
Sobald die Filmcrew die Insel erreicht hat, beginnt der Film trotz der Länge sprunghaft von Actionszene zun Actionszene zu springen, was manchmal wirklich absurd wirkt:
Auf der Insel wird gleich zu Beginn ein scheinbar verlassenes Dorf entdeckt. Plötzlich sind überall Eingeborene, die wie eine Mischung aus wilden Orks und hyperaktiven Zombies aussehen und sich auch so benehmen - die Musik ändert sich, es werden Leute gemetzelt, alles wirkt von einem Moment zum anderen wie ein Horrorfilm! Mit dem Entkommen der Protagonisten ist dann schlagartig alles wieder beim alten. 
Später soll die "weiße Frau" dem Riesenaffen und Dschungelchef Kong geopfert werden; die verrückten Zombie-Orks jubeln und brüllen an ihrer Schutzmauer, der Affe kommt und schnappt sich die Frau. Schon eilt die Schiffsbesatzung zur Rettung herbei, aber als sie die Opferstelle erreichen, sind alle Eingeborenen spurlos verschwunden (für den Rest des Films!), während aber King Kong gerade erst mit seiner Beute in den Dschungel davontrampelt!?
Danach jagt das Rettungskommando durch den Dschungel und muss sich jeweils mit verschiedenen urzeitlichen Monstren herumschlagen. Quantitativ haut der Film dem Zuschauer viele Viecher um die Ohren, leider schwankt die Effektqualität deutlich. Abgesehen vom misslungen Design einiger Ungetüme sehen Großaufnahmen von Schauspielern zusammen mit SFX-Kreaturen sehr billig und typisch nach Bluescreen aus (gilt auch für Szenen auf dem Schiff, besonders wenn nach einer "echten" sofort eine Kulissenaufnahme geschnitten wird). Und geradezu klinisch auf Hochglanz gerenderte Rieseninsekten sind natürlich nicht eklig; hier hätte Jackson ruhig mal auf Animatronics zurückgreifen sollen. Über allem thront jedoch King Kong, der wirklich hervorragend und sehr realistisch aussieht! Der haarige Riese büchst dann im Finale in New York aus und stürzt schließlich nach einigen nervigen Storyzufällen (hossa, die Hauptdarsteller sind in der schlagartig menschenleeren Stadt immer am richtigen Ort) schließlich vom Empire State Building in den Tod, was dem Zuschauer auch noch größtenteils vorenthalten wird!
King Kong ist eine anspruchs- und teils zusammenhangslose Spezialeffektorgie, deren leblose Bilder das Herzblut des Regisseurs nicht transportieren können. Auch als "moderner Trashfilm" funktioniert King Kong nicht - vielleicht sollte man sich lieber das entsprechende Videospiel kaufen, da funktioniert dann auch die Levelstruktur... 

3/5

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