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House of Flying Daggers
<Last Update: 13.01.2005>
 
House of Flying Daggers
Shi mian mai fu
VRC 2004
Regie: Zhang Yimou 
Drehbuch: Zhang Yimou, Li Feng, Wang Bin
Darsteller: Zhang Ziyi, Takeshi Kaneshiro, Andy Lau, Song Dandan u.a.

Länge: 120 min.
Altersfreigabe: ?


Ein Polizist soll einer Gefangenen zur Flucht verhelfen und dadurch als Spion Zugang zur regierungsfeindlichen Widerstandsgruppe "Haus der Fliegenden Messer" erlangen...

Ralf:
Nach Hero präsentiert Zhang Yimou sein neues "Wuxia"-Epos, in dem auch Sweetheart Zhang Ziyi wieder eine Hauptrolle spielt und außerdem der bekannte Andy Lau mit am Start ist. 
Wer als Tiger & Dragon- und Hero-Fan aber einen ähnlich gelagerten Film erwartet, könnte dezent enttäuscht werden, denn es gibt trotz grundsätzlicher Genre-Gemeinsamkeiten eben doch einige Unterschiede.
Zum einen ist House of Flying Daggers zwar visuell auch hervorragend und leichtfüßig inszeniert, sucht aber weniger die sphärisch und überirdisch wirkende Naturkulisse als vielmehr den schönen Herbstwald um die Ecke. Gefühle wiederspiegelnde, farbcodierte Kulissen gibt es ähnlich wie in Hero zwar auch, aber bei weitem nicht so surreal, sondern unauffällig über den ganzen Film hinweg bis zum konsequenten Schluss.
Die Martial-Arts-Szenen sind bis auf obligatorische Bambuswald-Fights eher kurz und überwiegend realistisch gehalten; der artistische Staunfaktor hält sich dementsprechend recht in Grenzen, zumal bei den titelgebenden fliegenden Messern sichtbar computergetrickst wird. Toll anzusehen ist das alles natürlich trotzdem!
Die Geschichte präsentiert eine leicht vertrackte Liebesbeziehung samt einiger kleinerer Überraschungen und legt den Fokus auf das Individuum, was bei Hero ja nicht unbedingt der Fall war und einige Kritik heraufbeschwor (Volksrepublik China...).
In allen erwähnten Einzelbereichen waren entweder Tiger & Dragon oder Hero stärker, hinzu kommen hier einige Längen, in denen die Charaktere aktionslos in der Natur mit sich selbst und ihrer Liebe hadern (auch bekannt als "cool im Wald herumstehen" :-).
Dann folgt recht überraschend das Ende: Die Fronten sind verhärtet, die Protagonisten treffen zur Last Round aufeinander, Blut und Schnee malen ein wunderbares letztes Bild. 
Aber eine große und auch deutlich angekündigte Massenschlacht findet nicht statt! Konsequent ja, zumal die Hauptcharaktere dabei nur Kämpfer unter vielen wären und dies nicht zum Grundtenor des Films gepasst hätte - aber so auch etwas enttäuschend. 
Für Zuschauer, die mit Erzählweise und Schwerelosigkeit von Hero und Tiger & Dragon etwas Probleme hatten, aber um so passender und auch ansonsten auf jeden Fall sehenswert, aber nicht ganz das absolute Meisterwerk, als das es die hiesige Presse teilweise darstellt.

PS: Die Synchronisation ist zwar überwiegend gelungen, aber an wenigen Stellen ein bißchen unfreiwillig komisch.

4/5

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