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Born 2 Die
Cradle 2 the Grave
USA 2003
Regie: Andrzej Bartkowiak
Drehbuch: John O’Brien, Channing
Gibson
Darsteller: Jet Li, DMX, Anthony
Anderson, Tom Arnold, Kelly Hu, Mark Dacascos u.a.
Länge: 98 min.
Altersfreigabe: FSK ab 18
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Rapper-Diebesbande, Taiwan-Cop
und zwei Gangstersyndikate streiten sich um schwarze Edelsteine...
Ralf:
DIE heimliche Mainstream-Trash-Trilogie
des neuen Jahrtausends ist vollendet, nach Romeo must die und Exit
Wounds ist jetzt Andrzej Bartkowiaks neuer Actionfilm da: Cradle
2 the Grave, was soviel wie “Von der Wiege ins Grab” (Xbox-Werbespot
anybody? ;-) heißt. Anscheinend zu kompliziert fürs hiesige
Wie
werde ich ihn los – in 10 Tagen-Kinopublikum, weswegen bei uns der
Film auch einen anderen, natürlichen coolen = englischen Titel verpasst
bekam: Born 2 Die, Ähnlichkeiten zu Romeo must die sicher
gewollt und beabsichtigt.
Bartkowiak hatte dank des “Hit”-Produzenten
Joel Silver das Glück, in all seinen Filmen auf mehr oder weniger
große Stars zurückgreifen zu können, und dieses Mal ist
die Besetzung wirklich stark: Mark Dacascos (u.a. Crying Freeman
und Der Pakt der Wölfe),
die Asien-Ikonen Kelly Hu und Jet Li, aber auch ein paar mehr oder weniger
bekannte US-Rapper wie DMX sind dabei. Die letzten beide waren schon in
je einem der Vorgängerfilm dabei, was anscheinend der Karriere aber
nicht so förderlich war – besser dran als Steven Seagal oder gar Aaliyah
sind sie aber auf alle Fälle, zumal Born 2 Die sogar ziemlich
gelungen ist!
Natürlich ist die Geschichte recht
platt und klischeebehaftet, wirkt in den ernster gemeinten Szenen und Dialogen
oft unfreiwillig komisch und erkauft sich einige Wendungen mit typisch
unglaubwürdigen Zufällen – aber daneben macht der Film einfach
Spaß: Viele Sprüche und Einfälle sind äußerst
gelungen und lustig, und auch die Action kommt gut und zahlreich herüber.
Leider sind Schnitte und Inszenierung
eher konventionell gehalten, was spätestens nach Matrix ein
leichtes Gefühl von Nostalgie aufkommen lässt – irgendwie Old-School-Action
aus den 90ern...
Besonders ärgerlich ist dann noch
die wiederholte Verschwendung der Martial-Arts-Fähigkeiten von Li
& Co., was von irritierendem Kameragehampel noch verstärkt wird.
Mehrere parallel ablaufende Action-Passagen führen zudem zu kürzeren
und damit schwächeren Einzelszenen, wodurch z.B. der Showdown und
dort besonders Kelly Hu’s Part leiden (aber Li wird im ideologisch umstrittenen
Hero und Hu hoffentlich in X-Men 2 alle Kaliber ziehen dürfen).
Diese Mängel und die irgendwie langweiligste Verfolgungsjagd der jüngeren
Kinogeschichte, die kurioserweise von einer Reporterin penetrant als “hochspannend”
bezeichnet wird, dämpfen den Gesamteindruck leider ein wenig.
Kein Meisterwerk, wie die Schauspielerliste
hätte erwarten lassen können, aber nichtsdestotrotz sehr unterhaltsame
Mainstream-Action! |
3/5
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