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Castlevania
<Last Update: 30.06.2003>

Test:
 
Castlevania - Circle of the Moon [GBA]
Entwickler: KCE Tokyo 
Hersteller: Konami
Jahr: 2001
Version: engl. Software mit dt. Anleitung
Alter: ELSPA: 11+ | S.D.E.D.L.D.L.: 12 | aDeSe: 13
 7/10

[ Story ] [ Spielelemente ] [ Bedienung ] [ Mehrspieler ] [ Präsentation ] [ Spielverlauf ] [ Fazit ]
 
Story
Story? Ach ja, selbst in Castlevania gibt es so etwas ähnliches: 
Österreich, 1830 - Dracula wurde von Camilla wiederbelebt und wartet nun, dass er durch den Vollmond seine ursprüngliche Macht wiedererlangen kann. Doch just nach dem Wiederbelebungsritual taucht der gealterte Vampirjäger Morris Baldwin (aus einer vorherigen Episode) mit seinem Sohn Hugh und seinem weiteren Schüler Nathan Graves auf, um den Fürsten der Dunkelheit vorzeitig zurück in die Hölle zu schicken.
Doch Dracula gelingt es, Hugh und Nathan von ihrem Meister zu trennen. Hugh verlässt daraufhin seinen Kumpanen, um alleine seinen Vater aus den Klauen des Bösewichts zu befreien und sich so selbst zu beweisen. Fortan seid Ihr auf Euch alleine gestellt; nur gelegentlich trefft Ihr Hugh wieder. Ansonsten passiert storymäßig nicht viel. Am Schluß müßt Ihr Euch natürlich Dracula stellen und so Euren Meister befreien.
Alles in allem eine sehr dürftige Story, die durch platte Dialoge und Standardfloskeln (à la „Ich werde so lange hart trainieren, bis ich so stark bin wie du!“) nicht gerade packend weitererzählt wird. Überhaupt lauft Ihr ca. drei Stunden durch düstere Gewölbe, ohne dass die Story weitergesponnen wird. Aber was will man von einem Action-Jump&Run schon erwarten?!

Spielelemente
KAMPF: Das gesamte Spiel besteht prinzipiell nur aus Herumlaufen, Springen (A-Knopf) und Monster reihenweise niedermetzeln. Als Waffe dient Euch hierfür die für Castlevania typische Peitsche. Dabei habt Ihr zwei verschiedene Standardangriffe: der normale horizontale Schlag (B-Knopf einmal drücken) und eine Wirbelattacke (B-Knopf gedrückt halten). Während der Wirbelattacke könnt Ihr Euch allerdings nicht mehr bewegen; außerdem verursacht sie längst nicht so viel Schaden wie der normale Schlag. Außerdem habt Ihr noch die Möglichkeit über den Boden zu rutschen und so Eure Gegner zu bezwingen (Steuerkreuz unten + A-Knopf).
Neben diesen Standardattacken steht Euch desweiteren noch eine von insgesamt vier Spezialwaffen zur Verfügung, von denen Ihr aber nur jeweils eine zur Zeit benutzen könnt (Wurfmesser, Wurfaxt, Wurfstern, Zeitstopper). Diese Spezialwaffen verbrauchen allerdings Herzen, die Ihr meistens durch Zerschlagen von Kerzen oder Fackeln erhaltet. Warum Konami nun ausgerechnet hierfür Herzen genommen hat, ist nicht unbedingt nachvollziehbar, denn normalerweise denkt man, dass Herzen etwas mit der Lebensenergie des Charakters zu tun hätten...
CHARAKTERWERTE: Untypisch für ein Action-Jump&Run sind jedoch Eure Charakterwerte, die man eher aus RPGs gewohnt ist. So erhaltet Ihr für jedes getötete Monster bestimmte Erfahrungspunkte und steigt so nach und nach auf. Gleichzeitig erhöhen sich mit steigendem Erfahrungslevel auch Eure Werte für Hitpoints, Magicpoints, Heart Maximum, Strengths, Defense, Intelligence und Luck. Die Hitpoints geben an, wieviel Schaden Ihr aushaltet, Magicpoints stellen Eure Zauberkraft dar und Herzen werden von der jeweiligen Spezialwaffe benötigt. Strengths gibt natürlich Eure Angriffskraft an, Defense die Verteidigungskraft, Intelligence wie schnell sich Eure Magicpoints wieder aufladen und Luck schließlich, wieviel Glück Ihr habt.
ITEMS: Für das Erlangen von Items, die von getöteten Monstern hinterlassen werden, ist Luck wichtig. Je höher dabei der Wert ist, desto häufiger erhaltet Ihr Items. So findet Ihr z.B. Antidotes, Mind Restores, Hearts oder Potions. Potions füllen Eure Lebensenergie auf, was Ihr später auch besonders brauchen werdet. Leider erhaltet Ihr im ganzen Spiel nicht gerade viele Heilungsitems, was das ganze Spiel wesentlich erschwert.
Neben solchen Regenerationsitems erhaltet Ihr noch Effektitems wie z.B. Rüstungen oder Ringe mit verschiedensten Auswirkungen. So steigert der Strengths-Ring logischerweise Eure Angriffskraft, die Mirror Armor gibt Euch besonders viel Defense. Da Ihr zwei Hände habt, könnt Ihr neben einer  Rüstung auch immer zwei Items anlegen. Dabei müßt Ihr selbst entscheiden, auf welches Attribut Ihr setzten wollt – hier wird Euch also etwas Raum fürs Tüfteln gelassen.
Zusätzlich erhaltet Ihr (in der Regel nach Endgegnern) magische Items, mit denen Euer Charakter fortan höher springen, doppelspringen oder fliegen kann (mittels R-Taste). Durch das Einsammeln dieser magischen Items erreicht Ihr neue Spielabschnitte auf der Karte oder überwindet bisher unpassierbaren Passagen. Mit Hilfe der übersichtlichen Karte seht Ihr, wo Ihr noch nicht gewesen seid. Das Zurückkehren an schon besuchte Plätze gestaltet sich dabei als relativ einfach, da Teleporter zur Verfügung stehen und sich mit den magischen Items Abkürzungen ergeben. Somit könnt Ihr nach Lust und Laune das ganze Schloss unsicher machen, ohne jedoch all zu lange Wege zurücklegen zu müssen.
DSS-SYSTEM: Verstärkt werden Eure Freiheiten noch durch das DSS-System. Dabei handelt es sich um ein Kartensystem, mit deren Hilfe Ihr Euch selbst oder Eure Peitsche verstärken könnt. Das Anwenden von diesen Karten verbraucht Eure Magicpoints.
Es wird unterschieden zwischen Action- und Attributskarten. Die Actionkarten zeigen jeweils einen von zehn griechischen Göttern, die Attributskarten hingegen werden von Fabelwesen geziert. Die Actionkarten symbolisieren Attribute und Fertigkeiten wie etwa Strengths, Defense oder Wandlung. Kombiniert mit den Actionkarten, die jeweils ein Element wie etwa Feuer oder Gift verkörpern, können die verschiedensten Special-Moves ausgeführt werden. Kombiniert man also beispielsweise „Defense“ mit „Ice“, so umkreisen den Helden vier Eiskristalle als eine Art Schutzschild. 
Die verschiedenen Karten erhält man durch das Töten von bestimmten Monstergattungen und dem nötigen Glück. Um alle Karten zu erhalten, muß man also die gesamte Levelkarte mehrmals ablaufen und jeden Gegner mehrfach töten (Die Gegner erscheinen beim Verlassen des Raumes immer wieder neu).
Hat man eine neue Karte ergattert, probiert man die verschiedensten Kombinationen aus, um den jeweiligen Effekt kennenzulernen. Das hört sich leichter an als getan, da einige Kombinationen nur bei bestimmten Gegnertypen Wirkung zeigen. Längeres Herumprobieren ist somit vorprogrammiert.

Bedienung
Intuitive Steuerung mit einem verhältnismäßig großen Move-Repertoire dank der R-Taste. Präzise Bewegungen der Spielfigur sind ebenfalls kein Problem. 

Mehrspieler
Gibt es nicht!

Präsentation
GRAFIK: Das Spiel präsentiert sich in schöner, detaillierter Grafik – sofern man ausreichend Licht zur Verfügung hat, um die recht dunkel gehaltenen Farben erkennen zu können. Und hier liegt der Schwachpunkt des Spiels (und des GBA): Ohne direkte Bestrahlung des Displays ist es kaum möglich vernünftig zu spielen! 
Sieht man über diesen Schwachpunkt hinweg, so bleiben für jeden Spielabschnitt charakteristische Grafiksets sowie teils wunderschöne Hintergründe. Die Charaktere und Monster sind scharf gezeichnet, aber nicht sonderlich schön animiert (z.B. Zwei-Phasen-Animationen beim Angriff).
Die teils riesigen Endgegner holen dann das letzte aus der Engine heraus und überzeugen durch ein Effektfeuerwerk – allerdings kommt es dabei (wenn auch sehr selten) zu störenden Rucklern bei einem ansonsten sehr sanft scrollenden Spiel!
MUSIK: Superbe Sprachausgabe im Startmenü; im Spiel selbst aber auf die Dauer nervige Musik.
SOUND: Der Sound passt zum Geschehen, bietet aber nicht sonderlich viel Abwechslung. 

Spielverlauf
Am Anfang sind Eure Bewegungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Besonders das Springen ist ziemlich mühselig. Hinzu kommt noch ein fordernder Schwierigkeitsgrad, so dass es relativ schwierig ist, bis zum ersten Speicherpunkt zu kommen. Hat man sich aber erst einmal eingespielt und Durchhaltevermögen bewiesen, erhält man schon bald nützliche (magische) Items und DSS-Karten. Man fängt an, an seinem Charakter herumzubasteln und die verschiedenen DSS-Kombinationen auszuprobieren und erkundet gleichzeitig immer neue Abschnitte mit dem Ziel vor Augen, den nächsten Endgegner zu Gesicht zu bekommen. 
Nach einigen Stunden fangen aber die teils zu lang geratenen Wegstücke und das ständige Zurücklaufen zu den Speicherpunkten, um seine aktuellen Erfahrungspunkte beim Ableben nicht zu verlieren, an zu nerven. Es ist nur noch der Drang, den nächsten Endgegner zu sehen und eventuell neue DSS-Karten oder Items zu erhalten, der einen dazu bringt weiterzuspielen. 
Ist man beim letzten Endgegner angekommen, merkt man, dass man einen höheren Level benötigt und deshalb gezwungen ist, die gesamte Spielkarte nochmals abzulaufen. Bei diesem zweiten Durchgang checkt man noch mal alle vorher verschlossenen Räume ab (wenn man das noch nicht getan hat) und sammelt die Items ein. Meistens erhält man dort Lebensenergie- oder Magiepunktsteigernde Tränke, die man dringend für den finalen Kampf benötigt.

Fazit
Dünne Story und eintönige Levels sowie eine viel zu dunkel gehaltene Grafik schrecken ab. Übrig bleiben erfrischende RPG-Elemente und ein innovatives DSS-System, dessen Anwendbarkeit sich allerdings auf fünf verschiedene Kartenkombinationen beschränkt. 
Somit wird das Spiel ungefähr ab der Hälfte der gesamten Spielzeit eintönig und damit langweilig für all diejenigen, die monotonem Monstermetzeln abgeneigt gegenüberstehen. 

-Hyco-

Bewertungen:
big.N:
?% (?/?)
Man!ac
85% (?/01)
N-Zone:
86% (?/01)
Bewertungen englischsprachiger Online-Magazine auf Game Rankings.

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